Bestickt, mit geklöppelter Spitze, geritzt, beklebt, gebatikt und bemalt – beim Ostermarkt im Forum der Stadthalle zeigten die 22 Aussteller, wie sie die fragilen ausgeblasenen Hühnereier in kleine Kunstwerke verwandeln. Bereits zum 4. Mal veranstaltete die Stadthalle einen Ostermarkt. Organisatorin Jana Beyreuther hatte bei der Auswahl der Hobbykünstler darauf geachtet, dass eine möglichst große Bandbreite an Artikeln rund um die Themen Ostern und Frühling ausgestellt werden. „Die Aussteller sollten sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen“, erklärte sie.
Jana Beyreuther hatte selbst auch einen Stand aufgebaut, an dem sie zarte Klöppelarbeiten zeigte. Auf einem Osterstrauß hingen Schmetterlinge mit geklöppelten Spitzenflügeln. Wie solche Kunstwerke entstehen, führte sie den Besuchern live vor. Dabei verflocht sie mit einem Klappern, die in den Klöppeln aufgefädelten Fäden durch Kreuzen und Drehen.
Am Nebenstand stellte Christine Sauermann Miniaturpflanzen in witzigen Keramiktöpfen aus. „Ich habe daheim kleine Gewächshäuser, in denen ich ganzjährig die Pflanzen ziehe, erklärte sie.
Bunte aufwendig gearbeitete Quilts hingen am Stand von Katja Sandbichler aus Moorenweis. Für die weich gefütterten Decken braucht sie mindestens 13 Stunden. Daneben hat die kreative Handarbeiterin aber auch lustige Hasenvasen aus alten Tetrapaks, kuschelige Plüschis aus ihren Stoffresten und anderes angefertigt. „Ich probiere gerne immer wieder etwas Neues aus“, erklärte sie. Genauso Brigitte Al-Asadi. An ihrem Stand stachen vor allem die mit Stickereien überzogenen Ostereier ins Auge. Es gab kaum ein Motiv, das die Rentnerin nicht aufgegriffen hätte. Sei es ein Ei mit Bayernwappen, mit Comicfiguren, Tieren oder Pflanzen. Das ganze Jahr über bastelt sie an ihren Ostereiern.
Auch Hanni aus Puchheim ist leidenschaftliche Osterbastlerin. Bei ihr konnte man selbstgestickte Fahnen für das Osterlamm kaufen und Ostereier, die sie zuerst gefärbt hat und dann mit dem Messer filigrane Muster oder einen Spruch hineingekratzt hat. Neben Hühnereiern gab es an einem anderen Stand auch Enten- und riesige Vogel-Strauß-Eier. Hier hatte die Hobbykünstlerin mit einem Zahnarztbohrer kleine Löcher in die Eierschale gebohrt, so dass die Kalkschalen fast wie Lochstickerei wirkten. Eine hohe Umdrehung des Bohrers und wenig Druck auf die Eischale sei das Geheimnis dieser Technik, verriet die Künstlerin. Zwischen den Ständen lief sogar ein riesiger Osterhase herum, der an die kleinen Besucher Leckereien aus seinem Osterkorb verteilte. Zum zweiten Mal sei er bereits bei dem Germeringer Ostermarkt im Einsatz, verriet er. Bei den Kindern kam er gut an. Sie wunderten sich nur wie groß der Osterhase ist.