Ein halbes Jahr nach dem Spatenstich erfolgte nun die Grundsteinlegung für das Pflegeheim des Rudolf-und Maria-Gunst-Hauses (RMG) in Lochham. Das Pflegeheim mit 96 Plätzen ist der erste von insgesamt drei Bauabschnitten am Gesamtkomplex für insgesamt über 65 Millionen Euro. Die Kosten des Pflegeheims sind mit 21,5 Millionen Euro veranschlagt, wovon 11,2 Millionen Euro aus Fördergeldern kommt. „In Gräfelfing kommen Bauten in dieser Größenordnung nicht so oft vor, eigentlich noch nie, um ehrlich zu sein“, meinte Bürgermeister Peter Köstler zur Festgemeinde der Grundsteinlegung. Er dankte allen Beteiligten am Bau, insbesondere dem Architektenteam um Berthold Ziersch, aber auch den Gemeinderäten und dem Team der gemeinnützigen RMG GmbH, die die Gemeinde seit 2016 betreibt.
„Wenn alles gut läuft, steht der Rohbau noch vor dem Winter“, erklärte Köstler weiter. „Der Zeitpunkt der Fertigstellung könnte im Herbst 2025 sein, so dass der Bezug um Weihnachten 2025 beginnen kann.“ Gleich im Anschluss kommen die Bauabschnitte zwei und drei – die Sanierung und Erweiterung des Bestandshauses für das Seniorenwohnen und der Wohnungsneubau entlang der Lindenstraße. „Wir wollen zügig weiter fortfahren.“
Stellvertretende Landrätin Annette Gansmüller-Maluche lobte die Gemeinde für das weitreichende Planen in Sachen Seniorenbetreuung. Das Projekt mitten im Ort in Bestlage schaffe ein echtes Seniorenzuhause in den Zeiten, in denen Kinder und Familien zumeist weit weg wohnen und nicht schnell zum Kümmern kommen können. „Das ist Teil unserer globalen Welt“, meinte sie. „Gräfelfing leistet sich hier eine großartige Sache, die in dem Ausmaß beispielhaft ist und wahrscheinlich so nicht noch einmal realisiert werden wird.“
Wie sehr der Bau an die verschiedenen Bedürfnisse in unterschiedlichen Zeiten angepasst werden kann, erläuterte Architekt Ziersch. Dem Stahlbetonskelett-Bau folgend wird das Innenleben des Pflegeheimes ein Leichtbau sein. „So können Wände und Räume immer wieder neu geplant werden.“
In der Zeitkapsel legten die Bauherren nicht nur Zeitungen, Pläne und ein Münzset. Auch ein historisches Foto der Familie Gunst fand seinen Weg in die Kapsel. Landrat und Bürgermeister Rudolf Gunst setzte sich in den dreißiger Jahren engagiert für Frieden und christliche Werte ein. Nach dem Tod des einzigen Sohnes auf dem Schlachtfeld vermachte das Ehepaar Gunst einige Grundstücke an die Gemeinde, unter anderem mit der Auflage für ein Bau eines Seniorenheims. Köstler dazu: „Das Projekt ist ganz im Sinne der Familie Gunst, hier wird Wohnen und Leben von Alt und Jung mitten im Ort möglich.“