„Das ist eine durchdachte, intelligente Lösung“, lobte Bürgermeisterin Christine Borst, als Architekt Jürgen Gollwitzer dem Kraillinger Gemeinderat seinen Entwurf fürs neue Rathaus vorstellte. „Vor allem diese zurückhaltende und nicht schreierische Architektur passt gut in unseren Ort.“
Gollwitzer hatte die geplante energetische Sanierung des Gebäudes und die leer stehenden Souterrainräume zum Anlass genommen, dem Rathaus ein helles und großzügiges Gesicht zu verpassen. Kernstück ist der einladende Eingang mit Drehtür, Lift, frei schwebender Treppe und lichter Galerie.
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Bürgermeisterin, je einem Fraktionsvertreter und dem Bauamtsleiter Michael Kuch berieten den Architekten in den vergangenen Monaten zu den Bedürfnissen und Vorstellungen der Gemeinde. Gollwitzer meinte: „Das Modell ist in der Diskussion entstanden. Ich bin sehr dankbar für die vielen Ideen.“ Und auch Borst würdigte: „Die Arbeit war sehr konstruktiv.“
Bei aller Freude muss sich Krailling nun noch um die endgültige Finanzierung kümmern. Neben den bewilligten 600.000 Euro aus dem Konjunkturpaket II für die energetische Sanierung und den schon eingeplanten 300.000 Euro fehlt rund eine habe Million Euro. „Diese Differenz ist schlichtweg nicht da“, wiegelte der Gemeindekämmerer Gerhard Friedrich ab.
Er mahnte zur vorsichtigen Planung, da die Einnahmen aufgrund der Wirtschaftskrise wegbrechen könnten. Zuerst müsse man den Gesamthaushalt mit dem tatsächlichen Gewinn für 2009 sehen. „Aber wir haben auch andere Dinge, die uns jetzt gerade überrollen“, meinte er in Anspielung auf den Kraillinger Beitrag zur Realschule oder das neue Feuerwehrhaus.
Gollwitzers Antwort darauf: „Alle Kosten verursachende Faktoren können Sie sich für einen späteren Zeitpunkt aufsparen. Zum Beispiel kann der Aufzug erst einmal warten.“ „Wir bleiben damit immer in unseren finanziellen Möglichkeiten“, stimmte Borst zu. „Dann nähern wir uns eben Stück für Stück unserer Traumvariante.“
„Alles, was das Konjunkturpaket betrifft, kann und muss sofort starten“, meinte Kuch. Das andere könne warten, so dass glücklicherweise auch der Betrieb im Rathaus wie gewohnt weitergehen werde. Im Übrigen sei man in der Gemeindeveraltung sehr froh darüber, dass Gollwitzer nach dem Kinderhausbau und der Umgestaltung des BRK-Kinderhauses nun auch das Rathaus umgestalten werde. Kuch: „Die Zusammenarbeit mit ihm ist bisher immer super gelaufen.“