Veröffentlicht am 12.11.2009 12:14

Audimax besetzt

Die Münchner Studenten sind unzufrieden mit den Studienbedingungen und besetzten deshalb das Audimax der LMU. (Foto: pi)
Die Münchner Studenten sind unzufrieden mit den Studienbedingungen und besetzten deshalb das Audimax der LMU. (Foto: pi)
Die Münchner Studenten sind unzufrieden mit den Studienbedingungen und besetzten deshalb das Audimax der LMU. (Foto: pi)
Die Münchner Studenten sind unzufrieden mit den Studienbedingungen und besetzten deshalb das Audimax der LMU. (Foto: pi)
Die Münchner Studenten sind unzufrieden mit den Studienbedingungen und besetzten deshalb das Audimax der LMU. (Foto: pi)

Nach wochenlangen Protesten in mehreren deutschen Bundesländern und in Österreich haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag etwa 250 Studierende den größten Hörsaal der Ludwig-Maximilians-Universität, das Audimax, besetzt. Somit weiten sich die Proteste, die in der Akademie der Bildenden Künste begannen, nun auf die gesamte Hochschullandschaft in München aus.

„Es ist an der Zeit, dass die Gesellschaft breit über Zukunft der Bildung diskutiert und die Probleme, der heutigen Studierenden endlich ernst nimmt“, erklärt Florian Sperk, Vorsitzender der Grünen Jugend München, die die Besetzung unterstützt und sich organisatorisch wie auch personell dearan beteiligt. „Die Politik der letzten und auch momentanen Regierung stellt keine Lösung dar, sondern ist Teil des Problems.“

Die angekündigten bildungspolitischen Maßnahmen der schwarz-gelben Regierungwürden das Humboldtsche Bildungsideal nur weiter untergraben, so die Grüne Jugend München. Die Synthese aus Forschung und Lehre sei an den Münchner Universitäten völlig in den Hintergrund gerückt. Der Selektionsdruck für Studierende sei enorm und das, obwohl die Studierenden für ihre Bildung immer stärker selbst aufkämen. „Die Besetzung des Audimax ist ein richtiges und starkes Zeichen dafür, dass es so nicht weiter geht“, sagt Katharina Schulze, Vorsitzende der Grünen Jugend München. „Wer sich jetzt noch hinstellt und so tut, also ob sich die Lage der Studierenden in den letzten Jahren nicht dramatisch verschlechtert hätte, der nimmt die Jugend und damit die Zukunft des Landes nicht ernst.“

„Massive Probleme“

Auch die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Isabell Zacharias, fordert die Staatsregierung auf, die Proteste der Studierenden in Bayern endlich zur Kenntnis zu nehmen und für eine Verbesserung der Studienbedingungen zu sorgen. „Die Probleme haben sich über Jahre aufgestaut, jetzt reicht es den Studierenden: Es gibt massive Probleme beim Bachelor- und Masterstudium, nicht nur die Münchner Uni ist überfüllt, viel zu wenige Dozenten sind für viel zu viele Studenten da, das Studium ist nur noch am wirtschaftlich verwertbaren Abschluss ausgerichtet.“ Mit akademischer Freiheit habe das schon lange nichts mehr zu tun. „Es wundert mich nicht, dass die jungen Leute sich solche Bedingungen nicht gefallen lassen!“ Weiter beklagt Zacharias fehlendes Personal im Mittelbau und bei den Professoren. Sie befürchtet darüber hinaus, dass die finanziellen Auswirkungen der Landesbankkrise auf den bayerischen Staatshaushalt die Spielräume für Reformen einengen werden.

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