Seit 2021 saniert die Gemeinde Planegg ihre Tiefgarage unter dem Marktplatz. Anwohner können die Garage zwar weiterhin nutzen, aber immerhin 66 öffentliche Parkplätze stehen durch die Sanierungsmaßnahme nicht zur Verfügung. Damit hat sich die Parkplatzsituation in der Bahnhofstraße deutlich verschlechtert. Dies bleibt auch für das kommende Jahr so. Denn statt des geplanten Sanierungsendes 2023 werden die Arbeiten wahrscheinlich erst Ende Mai 2025 fertig sein. Bei einem Ortstermin erklärte Philipp Heiland, stellvertretender Bauamtsleiter, den Baufortschritt.
„Nach dem derzeitigen Stand werden wir die Tiefgarage am 30. Mai 2025 freigeben können“, sagte er. Die Verzögerungen seien zum einen durch Corona gekommen. Zum anderen hätten einige Firmen ihre Termine nicht einhalten können. „Pleiten gab es aber nicht“, betonte er.
Dagegen erwarte man am Kostenplan keine großen Änderungen. Der Rahmen von 4,7 Millionen Euro könne gehalten werden. „Eine hundertprozentige Sicherheit dafür gibt es nicht. Es stehen noch einige Nachträge aus, die müssen wir abwarten.“ Übrigens fördert auch der Bund die Sanierungsmaßnahme. „Das allerdings zu einem kleinen Teil. Hierüber können wir vielleicht die neue Beleuchtung finanzieren“, so Heiland. Dies könne sich auf rund 35.000 Euro belaufen.
Im Moment hat der dritte und letzte Bauabschnitt der Sanierungsmaßnahme begonnen. Dabei handelt es sich um die Beprobung und Ausbesserung des rund 200 Meter langen Tunnels parallel der Bahnhofstraße, der als Zufahrt zu den privaten Tiefgaragen der Häuser Bahnhofstraße 19, 21, 23 und 25 dient und an den auch die Hausnummern 13 bis 17 angeschlossen werden könnten, sobald das Bauprojekt fertig realisiert ist.
Zunächst laufe die Beprobung, so Heiland. Dazu wird der Belag entfernt sowie Beton und Bewehrungsstahl untersucht. „Wir untersuchen die Chloridsalzbelastung“, erklärte er. Diese seien durch Tausalze an den Wänden und im Boden nachweisbar und zersetzen auf Dauer das Tragwerk. Verzögerungen gebe es immer wieder, da die Arbeiten in den 80iger Jahren anders ausgeführt worden seien als geplant.
„Wir gehen im so genannten Pilgerschritt vor“, erklärte Heiland dem Bürgermeister Hermann Nafziger, „zwei Schritt vor, einen zurück.“ Das heißt: Belag und Beton entfernen, Stahl prüfen, Stahl austauschen und Lücken wieder schließen. „Die Prüfung übernehmen Experten“, so Heiland. „Die Stützen und Tragwände werden von den Statikern begutachtet.“ Die Erneuerung der Toiletten steht übrigens im kommenden Frühjahr an. Dagegen ist der neue Aufzug bereits eingerichtet, aber noch nicht in Betrieb genommen. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Tiefgarage auch beim Brandschutz auf dem neuesten Stand der Technik sein.