Am Donnerstag, 6. Juni, erhielt ein über 80-Jähriger in München einen Anruf einer vermeintlichen Polizeibeamtin. Diese Frau gab an, dass die Tochter des Mannes mit ihrem Fahrrad einen Verkehrsunfall verursacht hätte und dabei ein Kind gestorben sei. Die Mutter des Kindes sei zudem schwer verletzt worden. Daraufhin wurde das Gespräch an einen angeblichen Staatsanwalt weitergegeben. Dieser forderte den Angerufenen auf, über 90.000 Euro als Kaution zu hinterlegen, damit eine Untersuchungshaft gegen die Tochter des über 80-Jährigen abgewendet werden könne.
Der Mann ging daraufhin zu einer Bank und hob mehrere Tausend Euro ab. Danach ging er zu einer weiteren Bank in Laim und hob noch einmal Geld ab. Dann wurde er von den Tätern telefonisch zu einem Abholer dirigiert, der als „Praktikant vom Amtsgericht” angekündigt war.
Der Abholer, ein 25-Jähriger mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen, nahm das Geld (über 10.000 Euro) an sich und entfernte sich mit einem Pkw. Dieses Auto konnte kurz danach von Polizeibeamten angehalten werden; die Beamten nahmen den 25-jährigen Betrüger fest.
Der Pkw und das Bargeld wurden sichergestellt und gegen den 25-Jährigen Haftbefehl erlassen. Der über 80-Jährige wurde darüber informiert, dass er betrogen wurde und seine Tochter keinen Unfall verursacht hatte.