Früh übt sich... | Wochenanzeiger

„Duschen ist besser als baden”, erklären Lukas und Philip überzeugt. Schließlich werde dabei viel weniger Wasser verbraucht. Die zwei Schüler aus der Grundschule an der Blutenburgstraße stehen vor ihren Klassenkameraden und präsentieren eine ganze Reihe von Klimatipps. Alle Schülerinnen und Schüler der 4a waren an einem Vormittag der vergangenen Woche mit Eifer an das Thema „Wasser, Wolken, Wetterfrosch – Abenteuer Klima” herangegangen und hatten dabei viele interessante Aspekte herausgearbeitet. Unterstützt und angeleitet wurden sie dabei von Mitarbeiterinnen des Vereins Ökoprojekt – Mobilspiel und vom Spielhaus Sophienstraße (KJR München-Stadt).

So wurde ein kleines Theaterstück zusammengestellt, in dem eine Gruppe der Klasse anschaulich darstellte, dass man kürzere Strecken lieber zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen sollte, öfter mal den Zug benutzen könnte, mehr Gemüse und weniger Fleisch essen und die Mülltrennung ernst nehmen sollte. Als dann Jutta Schneider, die Leiterin des Spielhauses Sophienstraße, die Buben und Mädchen fragte, ob sie denn nun gar nicht mehr Auto fahren dürfte, wurde sie von diesen beruhigt. Wenn man schwere Sachen transportieren müsse oder die Strecke nicht anders zu bewältigen sei, dann könne man ruhig das Auto aus der Garage holen, meinten die Kids.

Die 19 Kinder der 4a waren nach einer thematischen Einführung, in der mittels Diaschau die verschiedenen Klimazonen, der natürliche Treibhauseffekt, der Einfluss des Menschen und die Auswirkungen dargestellt wurden, in drei Gruppen aufgeteilt, um auf einzelne Bereiche näher einzugehen. Die „Ernährungsexperten” beschäftigten sich mit gesundem Essen, mit dem Transport von Lebensmitteln, erstellten eine Saisonkarte für Obst und Gemüse und rührten schließlich einen umweltfreundlichen Brotaufstrich aus zerstoßenen Sonnenblumenkernen und Kräutern an, der zu alledem auch noch gut schmeckte. Nur der Versuch, Butter zu machen, ging leider daneben.

Die Gruppe der „Wetterforscher” dokumentierte das aktuelle Wetter, führte ein Treibhausexperiment durch, brachte den Klimawetterbericht in Form von „deutschen Kindernachrichten” und stellte die verschiedensten Klimatipps zusammen. Die „Schauspieler” wiederum fanden heraus, dass das Erdklima dem Zusammenwirken vieler Faktoren unterworfen und leicht aus dem Takt zu bringen ist. Die Tipps zu einem besseren Verhalten gegenüber der Umwelt setzten sie dann in dem kleinen Theaterstück um.

Ziel des Projektes sei es, Handlungsalternativen zu entdecken, erläuterte Maria Schlumberger von Ökoprojekt – Mobilspiel. Alle müssten mithelfen, um etwas zu verändern. „Das heißt, auch die Kinder sollen mithelfen und forschen.” Den Buben und Mädchen der 4a stellte sie ein gutes Zeugnis aus. Viele Begriffe aus dem Klimaschutz seien hier bereits bekannt gewesen. Auch Klassenleiterin Eva Reindl freute sich sichtlich über das deutliche Engagement ihrer Klasse. Dass die Schülerinnen und Schüler gut zusammenarbeiten, zeigte ein Spiel, das Jutta Steiner zum Abschluss aufbaute. Auf eine instabile Fläche, die von einer Kugel gehalten wurde, mussten die Kinder kleine Klötze setzen. Sehr sorgsam platzierten die Kids die Steine, und schafften es, ein Gleichgewicht auf der Fläche herzustellen. Kein Klötzchen fiel herunter.

Klimaprojekte werden von den beiden Kooperationspartnern Spielhaus Sophienstraße und Ökoprojekt – MobilSpiel bereits seit dem Jahre 2005 angeboten. Das derzeitige Schulklassenprojekt, so Maria Schlumberger, sei inzwischen in allen vierten Klassen der Grundschulen in der Maxvorstadt durchgeführt worden.