Erste Ideen, wie ein sogenanntes „Nachbarschaftsviertel“ im Westend aussehen könnte, stellten Vertreter verschiedener Referate kürzlich interessierten Bürgern und dem Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) vor. Mehr Bäume, Sitzgelegenheiten, breitere Gehwege, sogar Fußgängerzonen wären denkbar. Stattdessen weniger Parkplätze und mehr Verkehrsberuhigung. – Alles erst einmal nur Gedankenspiele, wie Florian Hochstätter vom Baureferat erklärte. Die Schießstättstraße, die Schwanthalerstraße, die Gollierstraße und die Kazmairstraße stehen dabei im Fokus, um im Sinne des Nachbarschaftsquartiers umgestaltet zu werden.
„Das Westend ist das dichtestes und das heißeste Viertel Münchens“, erklärte Florian Hochstätter vom Baureferat. Aufgrund der hohen Verdichtung und Versiegelung sei hier der höchste Hitzeinseleffekt zu sehen. Bis zu fünf Grad heißer kann es nachts in einer Wohnung im Westend im Vergleich zu jenen in anderen Stadtvierteln im Sommer sein, so ist es den Untersuchungsergebnissen der Behörde zu entnehmen. Bäume könnten Abhilfe schaffen. Im Westend gibt es jedoch ganze Straßenabschnitte, wie z.B. in der Kazmair- oder der Schwanthalerstraße, wo bisher noch kein einziger Baum wächst. „Zukunftsfähiger“ soll das Westend nun werden, dafür setzte sich u.a. auch schon der BA ein, der 2023 einen eigenen Antrag für einen sogenannten „Superblock“ stellte (der Name stammt vom Vergleichs-Projekt in Barcelona). „Um zukunftsfest zu werden, reicht es aber nicht, nur Radständer aufzustellen“, erklärte Hochstätter. Wo sich Flächen für welche Umgestaltungen eignen, untersuchten nun Mobilitätsreferat (MOR) und Baureferat.
Die Fachleute aus Verkehrs- und Stadtgestaltungs-Behörde untersuchten das Karree zwischen Schießstättstraße, Kazmairstraße, Ganghoferstraße und Schwanthaler Straße und zeigten dem BA nun verschiedene Spielmöglichkeiten auf, wie umgestaltet werden könnte. So könnte z.B. die Schwanthalerstraße entweder „nur“ durch Baumpflanzungen, zusätzliche Elektroladestationen und Radlstellplätze aufgerüstet werden, oder aber zu einer Fußgängerzone mit vorgezogenen Gehwegen werden. „Dann müsste man bedenken, dass auch KiTas und Arztpraxen nur noch ohne Auto erreichbar wären“, erläuterte Martin Schreiner vom MOR. Das Baureferat zeigte indes Entwürfe u.a. für die Schießstättstraße. Hier könnten statt den Schrägparkern nurmehr Längsparker eingerichtet werden, was schon viel Gestaltungsfläche freigeben würde, oder auch zur Fußgängerzone umgewandelt werden. In jedem Fall werden für das Nachbarschaftsviertel Parkplätze weichen müssen. Je nach Variante könnten dies zwischen 120 und 330 Stellplätze von insgesamt 1.374 sein.
Viele Detailfragen sind noch in den Blick zu nehmen und wurden z.T. bereits im BA aufgeworfen: So müsse etwa nach den Bedarfen der Gewerbetreibenden gefragt und nötige Lieferzonen mitgedacht werden, woran Ulrike Boesser erinnerte (SPD). Florian Kraus (Grüne) regte an, dass die Stadt Parkplätze, etwa in den Tiefgaragen, prüfen solle, die Anwohnern ausgleichend zur Verfügung gestellt werden können. Holger Henkel gab zu bedenken, dass eine Aufwertung des Viertels auch eine Gentrifizierung mit sich ziehen könnte.
Wie ein Nachbarschaftsviertel schließlich aussehen wird, sollen die Bürger voraussichtlich bei einer Veranstaltung in einem Jahr mitbestimmen können. Zuerst gibt nun der BA seine Stellungnahme ab, dann entscheidet der Stadtrat, ob ein Entwicklungskonzept weitererarbeitet wird. Mit konkreten Umbaumaßnahmen ist erst 2028 zu rechnen.
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