Mit scheinbar unstillbarem Hunger vernichten Nacktschnecken Pflanzen und Gemüse und gelten als Landwirtschaftsschädlinge. Aber wie kann man die Weichtiere vertreiben, ohne sie grausam zu töten?
Lydia Schübel vom Tierschutzverein München rät: „Es sollte immer darauf geachtet werden, dass nicht alle Schneckenarten wahllos bekämpft werden. Häuserschnecken sind in der Regel harmlos und können sogar nützlich für den Garten sein, denn anstelle von frischem Gemüse bevorzugen sie abgestorbene Pflanzenteile und fungieren somit als Aufräumkommando.”
Eine natürliche und bequeme Methode zur Schneckenbekämpfung sei ein möglichst naturbelassener Garten, wie die Biologin erklärt: „Durch allzu aufgeräumte Gärten siedeln sich auch keine Igel, Kröten, Laufkäfer, Spitzmäuse oder Blindschleichen an, die zumindest für die ganz jungen Schnecken noch Fressfeinde darstellen können.”
Zudem empfiehlt die Wildtierexpertin frühmorgens statt abends zu gießen. Schnecken sind nämlich nachtaktiv und nutzen die Feuchtigkeit zur Nahrungssuche. Daher sei es auch besser, Pflanzen einzeln kräftig zu gießen, anstatt auf flächendeckende Bewässerung zu setzen. So könnten sich die Weichtiere weniger gut fortbewegen. Auch Schneckenzäune, die um die Pflanzen herum angebracht werden, können helfen.
„Eine weitere bewährte Methode ist das Absammeln. Dazu können Unterschlupfmöglichkeiten wie große Blätter oder Bretter angebracht werden, unter denen sich die Tiere tagsüber sammeln. Im Wald sollten die Weichtiere allerdings nicht ausgesetzt werden, da sie dort anderen Schneckenarten gefährlich werden könnten. „Geeigneter sind Hundewiesen, wo sie dann netterweise die Häufchen fressen”, so Schübel.