Ohne Gegenstimmen und ohne Gegenkandidaten haben CSU und SPD ihre Kandidaten für die Bundestagswahl 2025 aufgestellt. Für den Wahlkreis 224, der die Landkreise Starnberg, Landsberg und die Stadt Germering umfasst, werden Michael Kießling (CSU) und Carmen Wegge (SPD) für ihre Parteien ins Rennen gehen. Während sich die Christsozialen in Gilching versammelt hatten, wählten die Sozialdemokraten eine Woche später in der Germeringer Stadthalle. Mit Kießling und Wegge ist der Wahlkreis derzeit bestens in Berlin vertreten. Beide sind bereits im Bundestag.
Kießling ist Diplom-Bauingenieur, 51 Jahre alt, er hat zwei Töchter und ein Enkelkind. Sein Abitur hat er in Weilheim gemacht. 2017 ist er in den Bundestag eingezogen. Er ist im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. Er kenne keinen, der so fleißig sei wie Michael Kießling, betonte Staatsminister a. D. Thomas Goppel bei der Aufstellungsversammlung. Kießlings Wahlkreisbüro ist in Landsberg.
Die 34-jährige Carmen Wegge hat nach dem Gymnasium in Gröbenzell Rechtswissenschaften studiert. Sie ist verheiratet, hat ein Kind und hat sich früher als Poetry-Slammerin einen Namen gemacht. Die Begabung kommt ihr bei Bundestagsreden zugute. Im Bundestag ist sie seit 2021 und dort im Rechtsausschuss und im Ausschuss für Inneres und Heimat und außerdem eine der 67 Schriftführerinnen. Wegge hat Wahlkreisbüros in Starnberg, Landsberg und Germering. Vor kurzem ist sie bei der Plattform „Abgeordnetenwatch“ Nummer eins bei den bayerischen Abgeordneten geworden, dafür, dass sie alle 185 Fragen, die ihr Bürger gestellt hatten, beantwortet hat.
Im Wahlkampf möchte Kießling vor allem mit Themen wie Migration, Sicherheit, Wirtschaft und einem Regierungswechsel punkten. „Wenn die Ampel morgen nicht mehr will, wir wären bereit“, erklärte er seinen Parteifreunden im Gilchinger Oberen Wirt.
Eine Woche später sah das SPD-Kandidatin Carmen Wegge bei der SPD-Aufstellung in Germering anders: Olaf Scholz werde Bundeskanzler bleiben und sie wieder in den Bundestag einziehen, verkündete sie siegessicher. Die SPD wird sich im Wahlkampf ähnlichen Themen wie die CSU widmen, allerdings mit anderen Gewichtungen.
„Wir sorgen dafür, dass es in Deutschland keinen Krieg geben wird“, erklärte Wegge. Auch die CSU ist gegen Krieg. Sie setzt jedoch auf Abschreckung durch eine Stärkung der Bundeswehr. „Landesverteidigung kann man nicht delegieren, dass müssen wir selbst tun“, erklärte Kießling.
Was die Wirtschaft betrifft, so kritisierte Kießling ein fehlendes Wachstum. „Deutschland ist mittlerweile Schlusslicht bei den Industrienationen“. Wegge führte als Erfolg der Ampelregierung die Erhöhung des Mindestlohns an. Während Kießling gegen das Bürgergeld sprach, steht Wegge zu der Unterstützung von Menschen ohne Arbeit.