Mitte Juli machte ein Fernfahrer beim Ausladen seines Lkws eine unerwartete Entdeckung: Zwischen dem Transportgut - sizilianischen Melonen - fand er ein komplett durchgefrorenes, dehydriertes und abgemagertes Kätzchen. Es wurde in die Tierklinik Oberhaching verbracht. „Zu diesem Zeitpunkt war der kleine Kerl höchstens sechs Wochen alt”, berichtet Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. „Er muss beim Spielen irgendwie im Lkw gelandet, und als blinder Passagier bis nach Bayern verbracht worden sein.”
Sein erbärmlicher Gesundheitszustand sprach nicht gerade für ein liebevolles Zuhause. „Er wog nur 300 Gramm und hatte Hautpilz am ganzen Körper. Wahrscheinlich stammt er von den Straßen Neapels. Somit hatte er Glück im Unglück: Er entkam nicht nur dem Kältetod, sondern auch einem harten, qualvollen Leben als Straßenkatze”, sagt Berchtold. Seit ein paar Wochen wird Melone, wie er inzwischen getauft wurde, im Tierheim München aufgepäppelt und gesundgepflegt. Ab September darf der kleine Mann dann vermittelt werden. „Adoptionsanfragen, von denen es bereits zahlreiche gibt, werden ab Ende August im Katzenhaus entgegengenommen”, so die Tierschützerin.
Katerchen Melone ist einer von bis zu 150 Katzen, die täglich im Münchner Tierheim versorgt werden. „Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von sechs Wochen bedeutet dies jährlich nahezu 2.000 Katzen - Tendenz steigend”, rechnet Kristina Berchtold vor. Um die Flut an hungrigen Mäulchen zu stopfen, die Tierarztkosten sowie alles Weitere zu decken, hat der Tierschutzverein das Spendenprojekt „Hilf den Miezen im Münchner Tierheim” ins Leben gerufen. Unter www.betterplace.org/de/projects/17231 kann jede und jeder ab einem Spendenbetrag von nur 2 Euro die Münchner Samtpfoten unterstützen.