Eleonora Bourmistrov zeigt in der Kulturschmiede die „Blaue Wüste”


Von red
Mit Sand und Acryl gestaltet: Eleonora Bourmistrovs „Blue Desert Serie #9”. (Foto: Eleonora Bourmistrov)
Mit Sand und Acryl gestaltet: Eleonora Bourmistrovs „Blue Desert Serie #9”. (Foto: Eleonora Bourmistrov)
Mit Sand und Acryl gestaltet: Eleonora Bourmistrovs „Blue Desert Serie #9”. (Foto: Eleonora Bourmistrov)
Mit Sand und Acryl gestaltet: Eleonora Bourmistrovs „Blue Desert Serie #9”. (Foto: Eleonora Bourmistrov)
Mit Sand und Acryl gestaltet: Eleonora Bourmistrovs „Blue Desert Serie #9”. (Foto: Eleonora Bourmistrov)

In der Sendlinger Kulturschmiede wird mit der Vernissage am Donnerstag, 19. September, um 19 Uhr die Kunstausstellung „Blue Desert” mit Objektbildern von Eleonora Bourmistrov eröffnet. Die Werke sind bis 24. Oktober (Do-So 17-20 Uhr) zu sehen. Die „Blaue Wüste“ könnte man als eine von Ambivalenzen getragene, sich ständig verändernde Fiktion auffassen, die letzten Endes nicht greifbar ist – also nie zur Realität wird, aber diese Realität nachahmt.

Wirkliches verschmilzt mit der Täuschung

So wie die Wirklichkeit nur fragmentarisch und ausschnittsweise wahrgenommen wird, versucht man in der post-postmodernistischen Kunst dieser Einsicht Rechnung zu tragen. Auch die Unterscheidung zwischen verschieden Medien, sei es Bild, Skulptur, Objekt, Projektion, etc. ist oft aufgehoben. Dabei ist ein wesentliches Stilmittel die Verschmelzung des Echten mit dem täuschend echt Nachgemachten.
So gesehen kann man Werke von Eleonora Bourmistrov der Post-Postmoderne zuordnen. Ihre Objektbilder, die nicht traditionell gemalt sind, vielmehr modelliert, sind eine Kombination aus Materialbild und illusionistischer Malerei, wobei eine drei-dimensionale Wirkung erzielt wird. Daraus ergibt sich ein Wechselspiel aus ferner Realität und naher Fiktion, welches vielleicht auf den ersten Blick - aus der Nähe betrachtet - nicht als solches zu erkennen ist.

Das zentrale Thema ihrer großformatigen Objektbilder sind Wüsten oder wüstenähnliche Landschaften, oft von wasserähnlichen Strukturen durchzogen, welche wie von oben betrachtet erscheinen, aus der Vogelperspektive oder noch weiter. Eleonora Bourmistrov ist fasziniert von der Wüste als unendlicher und transzendierender Raum. Dabei ist ihr bewusst, dass die Wüste auch lebensbedrohlich und unberechenbar sein kann.

Wie Aufnahmen aus der Vogelperspektive

Das Gestalten einer Wüste auf der Leinwand ist für die Künstlerin ein meditativer Prozess, welcher starke Konzentration verlangt, wobei das Unkontrollierte, dem Zufall Überlassene einer formgebenden Idee weicht, die am Ende die konkrete Gestalt einer Landschaftlichkeit annimmt. Der Prozess erinnert in kleinerem Maßstab an die Herausbildung einer Landschaft in der Natur, wo Wind, Wasser, Erosion, Korrosion und andere Kräfte mitwirken. Die Hauptmaterialien sind dabei Sand und Acryl.

Die Objektbilder erscheinen wie Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Um einer Richtungsfestlegung zu entgehen, sind sie meistens quadratisch. Man kann sie auch auf den Fußboden legen und von allen Seiten betrachten. Auch wenn die Bilder wie Ausschnitte aus einer größeren Wirklichkeit aussehen, könnten wir uns diese Wirklichkeit weiterdenken und in unserer Fantasie ausbauen.

Rund herum

Rahmenveranstaltungen während der Ausstellung:
Do, 26.9, 20 Uhr: Monika Kita, Liminal Spaces, Videos.
Do, 10.10., 20 Uhr: Franz Will, Von der Moderne zur Postmoderne, Zwischen Baum und pluraler Identität - Performance zu einem aktuellen Lebensgefühl.
Do, 17.10,. 20 Uhr: Eleonora Bourmistrov, Von der Postmoderne zur Post-Postmoderne, Diskussion über die aktuellen Tendenzen in der Gegenwartskunst.

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