Vier Tierheimkatzen haben kürzlich einen Ausflug der besonderen Art gemacht: „Sie waren in der LMU Kleintierklinik zum Blutspenden”, erklärt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Ein Lagern der Blutkonserven sei in Deutschland jedoch nicht erlaubt, weshalb bei jedem Einzelfall eine direkte Transfusion durch ein Spendertier vor Ort erfolgen müsse. „Das heißt, Tierkliniken sowie Halterinnen und Halter müssen erst eine akute Rundrufaktion starten. Mit einem durchschnittlichen Bestand von 120 bis 150 Katzen sind wir als großes Tierheim zweifellos ein guter Ansprechpartner”, erklärt die Tierschützerin.
„Wer helfen möchte, kann sein Haustier in der Tierarztpraxis als Spendertier registrieren lassen. Der Prozess der Blutspende ist relativ unkompliziert und hat für gesunde Tiere keine negativen Auswirkungen”, versichert Berchtold. „Tier und Blut werden vorher gründlich auf mögliche Krankheiten untersucht. Die Entnahme erfolgt über die Vorderpfote oder Halsvene und dauert mit Vorbereitung und Nachversorgung ca. eine Stunde. Als Ausgleich für den Blutverlust gibt es eine Infusion. Spende und Voruntersuchung sind kostenlos.”
Spenderkatzen sollten zwischen 18 Monaten und acht Jahre alt sein, Normalgewicht haben, regelmäßig geimpft und entwurmt werden, keine ansteckenden Krankheiten aufweisen, selbst noch keine Bluttransfusion erhalten haben, keine Medikamente nehmen und nicht trächtig sein. „Freigängen Katzen benötigen zudem eine Zeckenprophylaxe. Hunde hingegen sollten ein Mindestkörpergewicht von 20 Kilogramm haben und zur Vermeidung der Übertragung von Mittelmeerkrankheiten möglichst nicht aus südlichen Ländern stammen. Erfüllen Ihre Vierbeiner diese Voraussetzen, möchte ich Sie unbedingt zur Registrierung der Tiere ermutigen. Denn auch bei Haustieren gilt: Blut spenden rettet Leben!”