Als vor gut zehn Jahren die Umgestaltung des Pasinger Zentrums abgeschlossen war, sollte mit der Verkehrsberuhigung auch die Aufenthaltsqualität in Pasing erhöht werden. Der Bezirksausschuss 21 (BA) setzte sich damals für eine Durchwegung Pasings ein, um Plätze und Sichtachsen zu schaffen und das Pasinger Zentrum generell erlebbar zu machen. Heute ist vom damaligen Plan nicht viel zu sehen.
Das gab dem BA nun Anlass für einen Antrag an die Stadtverwaltung. Unter dem Titel „Sicherstellung der Pasinger Rundwege“ forderte der BA einstimmig vom Planungsreferat, die Schilder „Privatgrundstück“ in der Bäckerstraße in „Öffentlicher Zugang zum Viktualienmarkt“ beziehungsweise „Öffentlicher Zugang zum Paseo“ ändern zu lassen.
Die fußläufige Erschließung des gesamten Pasinger Zentrums solle sichergestellt werden, so die Antragsbegründung. Damit sei auch die Baugenehmigung der anliegenden Grundstücke verbunden gewesen. „Das war eine zentrale Forderung von uns und ist vertraglich gesichert“, kommentierte Maria Osterhuber-Völkl in der BA-Sitzung. „Wir können es nicht verstehen, dass man die Durchwegung scheinbar nicht will. Wir haben so viele Jahren darum gekämpft“, so auch Constanze Söllner-Schaar. „Ein Betretungsverbot ist grotesk.“
Im Nachgang der BA-Sitzung mussten die Lokalpolitiker noch eine weitere Verbotsstufe feststellen. Zusätzlich zum Verbotsschild wurden nun auch Tore am Anwesen installiert. „Ich habe durchaus Verständnis, dass sich die Wohnungseigentümer vor dem Müll der Fastfood-Ketten bewahren wollen. Und auch das Problem mit Treffpunkten für Jugendliche in Pasing ist durchaus bekannt. Diese hier gewählte Lösung widerspricht jedoch der jahrelangen, angestrebten städtebaulichen Intention auf Durchlässigkeit der großen Pasinger Wohnblöcke“, sagte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang. Seines Wissens nach gebe es eine Dienstbarkeit. „Wir sind in Kontakt mit der Lokalbaukommission.“