Starke Schneefälle und winterliche Straßenverhältnisse machen Winterausrüstung auf den meisten Berg- und Passstraßen jetzt zur Pflicht. Beim Skiausflug oder der Fahrt in den Winterurlaub sollte man sich allerdings nicht alleine auf gute Winterreifen verlassen, sondern immer auch einen Satz Schneeketten dabei haben. Welche Vorteile die eisernen Helfer bieten, erläutert ADAC-Experte Christian Adler. Die ADAC Winterreifentests zeigen: Die Qualität der gängigen Pneus hat sich in den letzten Jahren weiter verbessert. Sind Schneeketten überhaupt noch notwendig? Adler: Auf alle Fälle. Winterreifen bieten zwar ein ausgezeichnetes Fahrverhalten und verbesserte Brems- leistungen auf Schnee und Eis. Dennoch bringen auch sie bei größeren Steigungen nicht den nötigen Grip auf den schneebedeckten Untergrund. Die Folge ist ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Wann sollte man Ketten aufziehen? Adler: Bei extrem winterlichen Straßenverhältnissen. Gerade dann sind Schneeketten immer noch das sicherste und wirksamste Hilfsmittel. Weil sich das Handling eines Autos ändert, sollte man allerdings keinesfalls schneller als 50 km/h fahren und sie bei normalen Verhältnissen wieder abmontieren. Und bei Schneekettenpflicht. Hinweisschilder schreiben vor, dass eine Strecke nur mit Ketten befahren werden darf. Wird die Vorschrift missachtet, drohen teils saftige Strafen: in Deutschland wird man mit rund 20 € zur Kasse gebeten, in Österreich mit mindestens 36 €, in der Schweiz sogar mit umgerechnet 65 €. In Österreich müssen die Ketten zudem der so genannten Ö-Norm entsprechen. Wie sieht es mit Allrad-Fahrzeugen aus? Adler: Auch sie sind von der Schneekettenpflicht nicht ausgenommen! Wer jetzt eine Fahrt in die Berge plant, sollte nie ohne einen passenden Satz Ketten losfahren. Egal mit welchem Auto man unterwegs ist, ob Kleinwagen oder SUV. Wann und wo die eisernen Helfer vorgeschrieben sind, kann sich besonders in den Bergen sehr schnell ändern. Ein Streckenabschnitt, der heute noch frei befahrbar ist, kann durch einen Wetterumschwung wenige Stunden später mit Winterreifen alleine schon nicht mehr passierbar sein. Bei Allradfahrzeugen sollte unbedingt der Herstellerhinweis zur Montage beachten werden. Gibt es keine Empfehlung ob die Ketten vorne, hinten oder auf allen vier Rädern aufgezogen werden sollen, gehören sie in aller Regel nach hinten. Gibt es Alternativen für Autofahrer, die nur ganz selten Schneeketten benötigen? Adler: Lohnen sich eigene Ketten nicht, können Autofahrer vom ADAC Mietkaufsystem profitieren. In den ADAC Service Centern und vielen Vertriebsstellen gibt es bereits ab 44,95 Euro hochwertige Kettensätze nach den strengen Prüfkriterien der österreichischen ÖNORM und des TÜV. Der Clou: Wer die Eisen nicht benutzt und die Verpackung nicht beschädigt, kann die Ketten zurückgeben und bekommt den Kaufpreis erstattet. Es wir lediglich eine Servicegebühr von 3 Euro (Nicht-Mitglieder 5 Euro) pro Tag erhoben. Die Ketten sind für alle gängigen Reifenformate erhältlich (solange der Vorrat reicht). Wo sich die nächstgelegene Mietkaufstation befindet, erfährt man unter Tel.: 01805/ 10 11 12 (14 Cent/ Min) oder im Internet unter www.adac.de/suedbayern .