Politisch aktive Jugend gesucht


Von US
Bernd Gropper (r.) gratulierte Dieter Friedmann zum 70sten und wurde am Abend zusammen mit Walther Hohenester für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet. Im Hintergrund Birgit Naumann. (Foto: US)
Bernd Gropper (r.) gratulierte Dieter Friedmann zum 70sten und wurde am Abend zusammen mit Walther Hohenester für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet. Im Hintergrund Birgit Naumann. (Foto: US)
Bernd Gropper (r.) gratulierte Dieter Friedmann zum 70sten und wurde am Abend zusammen mit Walther Hohenester für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet. Im Hintergrund Birgit Naumann. (Foto: US)
Bernd Gropper (r.) gratulierte Dieter Friedmann zum 70sten und wurde am Abend zusammen mit Walther Hohenester für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet. Im Hintergrund Birgit Naumann. (Foto: US)
Bernd Gropper (r.) gratulierte Dieter Friedmann zum 70sten und wurde am Abend zusammen mit Walther Hohenester für 40 Jahre Parteizugehörigkeit ausgezeichnet. Im Hintergrund Birgit Naumann. (Foto: US)

Der traditionelle Neujahrsempfang der Planegger SPD im Martinsrieder Dietrich-Bonhoefer-Haus stand ganz im Zeichen des Generationswechsels in der Ortsgruppe. Schon der neue Vorstand präsentierte sich als deutlich verjüngtes Team, das sich den Richtungswechsel auf die Fahnen geschrieben hat.

Wie der Ortsvorsitzende Bernd Gropper betonte, läge nun eine Zeit frei von Wahlkämpfen vor den Genossen. „Jetzt möchten wir uns ganz den Inhalten widmen und neue Ideen umsetzen.” Dazu gehöre auch, verstärkt mit der jungen Generation ins Gespräch zu kommen.

Erste Wege dahin zeigte der Festredner des Abends, Schriftsteller und PEN-Präsident Johano Strasser. Er widmete seine Rede „Jung – mobil – politisch aktiv” den Interessen und Gestaltungsmöglichkeiten der Jugendlichen und räumte gleich gründlich mit hartnäckigen Vorurteilen auf.

Nicht politikverdrossen

Politikverdrossen sei die heutige Jugend bei weitem nicht, wie Strasser vehement ausführte. „Jugendliche von heute protestieren gegen die Kurzsichtigkeit und Borniertheit der taktierenden Politiker. Das haben unabhängige Studien ergeben.” Bei jedem Gipfeltreffen sei das deutlich spürbar. Jugendliche kommunizieren nur anders. „Und darauf müssen wir uns einstellen”, mahnte er.

„Familie, Freundschaften und Solidarität stehen ganz oben auf der Prioritätenliste von jungen Leuten. Mich ärgern diese vielen Vorurteile gegen Jugendliche. Das ist keine uninteressierte, individualisierte, auf materielle Vorteile bedachte Masse!”

Schulsystem nicht brauchbar

Bei den immensen Anforderungen des G8, durch den völlig verschulten Bologna-Prozess an Hochschulen, durch den Druck, den junge Erwachsene auf dem Arbeitsmarkt spüren, gebe es schlichtweg keine Zeit mehr, sich „nebenbei” politisch und sozial zu engagieren. „Das sie es dennoch tun, ist ihnen hoch anzurechnen”, bekräftigte Strasser.

Jedes Kind bringe soviel Neugier mit in die Schule. Die sei einige Jahre später vollständig dem Leistungsdruck gewichen. „Es tut weh zu sehen, wie die Kinder und Jugendliche darunter leiden.” Politiker von heute müssten ihnen lohnende Herausforderungen bieten. Der 70-jährige Strasser, ein Kind der 68er, forderte die Politiker eindringlich auf, die Jugend ernst zu nehmen und wieder Neugier auszustrahlen.

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