„Handwerk sehr wichtig“


Von ES
Beim ersten Handwerkertreffen des Gewerbeverbands in den Suttner Stub’n waren auf Anhieb rund ein Viertel der Germeringer Handwerksbetriebe vertreten. (Foto: Eva Schraft)
Beim ersten Handwerkertreffen des Gewerbeverbands in den Suttner Stub’n waren auf Anhieb rund ein Viertel der Germeringer Handwerksbetriebe vertreten. (Foto: Eva Schraft)
Beim ersten Handwerkertreffen des Gewerbeverbands in den Suttner Stub’n waren auf Anhieb rund ein Viertel der Germeringer Handwerksbetriebe vertreten. (Foto: Eva Schraft)
Beim ersten Handwerkertreffen des Gewerbeverbands in den Suttner Stub’n waren auf Anhieb rund ein Viertel der Germeringer Handwerksbetriebe vertreten. (Foto: Eva Schraft)
Beim ersten Handwerkertreffen des Gewerbeverbands in den Suttner Stub’n waren auf Anhieb rund ein Viertel der Germeringer Handwerksbetriebe vertreten. (Foto: Eva Schraft)

50 Jahre alt wird der Gewerbeverband (GV) Germering in diesem Jahr. Nun hat der traditionsreiche Verband erstmals zu einem reinen Handwerkertreffen eingeladen. Es sei nämlich „sehr wichtig und sehr wertvoll, dass man Handwerkerleistungen vor Ort beziehen kann“, auch wenn Germering ein „zunehmend städtischeres Bild“ bekomme, betonte der GV-Vorsitzende Jürgen Biffar, der neben 24 Vertretern von ortsansässigen Handwerksbetrieben auch Oberbürgermeister Andreas Haas, Gewerbereferent Albert Metz, Energiereferent Alfred Streicher und Petra Tech, Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Germering, als Gäste begrüßen konnte. Hauptthemen des Abends waren Kundengewinnung, Betriebsflächen einschließlich Handwerkerhof, Lehrlingsgewinnung und -ausbildung sowie ein Handwerkermarkt beim Stadtfest.

Beim ersten Agendapunkt des Handwerkerabends zum Thema „Mehr Kunden in Germering gewinnen“ stellte zuerst Thorsten Lange das offizielle Germeringer Online-Branchenbuch vor: Der Eintrag von Zusatzinformationen wie Firmenbeschreibungen, Öffnungszeiten und Spezialisierungen seien hier wichtig, das es in Germering mit zirka 2500 Zu- und Wegzügen pro Jahr eine nicht unerhebliche Fluktuation gebe. Etlichen der anwesenden Handwerker war noch nicht klar, dass der Grundeintrag kostenfrei ist.

Netzwerke

Anschließend sprach Karlheinz Scholz, Druckereibesitzer und Bereichsleiter Handwerk im GV, über „Haushalte und Unternehmen als Kunden“. Er hob insbesondere die Bedeutung von Netzwerken hervor: Jeder einzelne Handwerker müsse wissen, was es alles an Handwerksbetrieben vor Ort gebe. Zuerst sollen sich die Handwerker untereinander kennen lernen, damit jeder auch seinen Kunden weiterhelfen könne, wenn diese besondere Leistungen suchten. „Wir müssen die Germeringer auf uns aufmerksam machen, sie mit Aktivitäten und Aktionen anlocken“, so Scholz, die Handwerksbetriebe seien bisher bei den Verkaufsoffenen Sonntagen nicht gut vertreten gewesen – das solle sich jetzt zum Beispiel durch den Handwerkermarkt beim Stadtfest ändern: „Es soll was passieren, wir wollen ein lebhaftes, interessantes Stadtfest, die Leute sollen bei uns Handwerkern verweilen!“.

Zum Thema Kundengewinnung gehörte anschließend auch Jürgen Biffars Beitrag zu „Behörden und andere öffentliche Betriebe“. Hier wurde der häufig geäußerten Aussage, „Da bekomme ich nie einen Auftrag!“, durch eine schnelle Umfrage unter den Anwesenden widersprochen: Nur einer der Handwerksmeister hatte sich bisher bei Ausschreibungen beteiligt und nach eigener Aussage, alle Aufträge erhalten, um die er sich bemüht hatte. In diesem Bereich möchte der GV mehr Transparenz erreichen.

Ausschreibungen

Laut Oberbürgermeister Haas muss bei bei größeren Aufträgen eine Ausschreibung erfolgen, bei kleineren werden mindestens drei Angebote eingeholt. Gewerbereferent Metz will sich zukünftig bei Ausschreibungen dafür einsetzen, dass Germeringer Handwerksbetriebe per Mail von deren Existenz informiert werden. Der Gewerbeverband wiederum will eine Liste aller Handwerksbetriebe zusammenstellen und sie an öffentliche Einrichtungen wie Ämter, Kindergärten und Schulen verteilen, aber auf Anregung von OB Haas auch an die Architekten, weil diese ja häufig bei großen Bauvorhaben die Aufträge an Handwerker vergeben.

Beim Thema „Betriebsflächen“ wurde festgestellt, dass die Situation in Germering nicht einfach ist: Über Jahrzehnte hinweg hat die Stadt ihre Prioritäten immer auf die Wohnqualität gelegt und keine „Grundstücksbevorratung“ betrieben. Die Germeringer Handwerksbetriebe sind über die gesamte Stadtfläche verteilt und oft in Wohngebieten angesiedelt. Durch die hohen Grundstückspreise werden eine Verlagerung oder Erweiterung erschwert. Die Schaffung eines Handwerkerhofes, insbesondere auch als Chance für junge Berufseinsteiger, wurde durchweg positiv gesehen: Die anwesenden, etablierten Handwerker äußerten hier keine Befürchtungen wegen der Konkurrenz, sondern versprachen sich eine Belebung der Situation.

Lehrlingsgewinnung

Stichworte wie „Doppelter Abiturjahrgang 2011“, duale Ausbildungsplätze, Praktika oder „Engpässe in der Ausbildung“ wurden beim Themenschwerpunkt „Lehrlingsgewinnung“ angesprochen. Hier ist vom GV angedacht, Tafeln zu gestalten, auf denen die Handwerksbetriebe ihr Angebot konkret beschreiben können und die bereits zum Schuljahresanfang in den Schulen „prominent“ platziert werden sollen. „Wir wollen dazu beitragen, Verständnislücken zwischen Schulen und Betrieben zu überbrücken“, betonte Jürgen Biffar.

Abschließend stellte Stephan Patsch, Stellvertretender Vorsitzender des GV, die aktuellen Planungen zum Stadtfest in Germering vor. Patsch organisiert seit zwei Jahren die Verkaufsoffenen Sonntage in Germering. Doch das seien Marktsonntag, wie sie alle machen: „Das reicht mir nicht, das ist okay, aber nicht ‚Wow’ – das will ich toppen!“, begeisterte sich Patsch, der für dieses Jahr das Stadtfest von 7. bis 9. Mai initiiert hat. Inzwischen habe man erfahren, dass sich die Landwirte auch darstellen wollten, mit diesen werde man sich nun beim Handwerkermarkt im Rahmen des Stadtfestes zusammentun, berichtete Scholz. „Das ist eine sehr gute Werbung für Euch“, forderte Patsch die Anwesenden auf, sich einzubringen, „wir wollen mit einfachen Mitteln Action produzieren!“.

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