Veröffentlicht am 13.04.2010 09:28

„Hertie”-Abriss verzögert sich

Tauben haben das „Hertie”-Gebäude in der Fürstenrieder Straße besetzt. Der Abriss des ehemaligen Warenhauses ist nun für Ende Mai, Anfang Juni geplant. (Foto: tg)
Tauben haben das „Hertie”-Gebäude in der Fürstenrieder Straße besetzt. Der Abriss des ehemaligen Warenhauses ist nun für Ende Mai, Anfang Juni geplant. (Foto: tg)
Tauben haben das „Hertie”-Gebäude in der Fürstenrieder Straße besetzt. Der Abriss des ehemaligen Warenhauses ist nun für Ende Mai, Anfang Juni geplant. (Foto: tg)
Tauben haben das „Hertie”-Gebäude in der Fürstenrieder Straße besetzt. Der Abriss des ehemaligen Warenhauses ist nun für Ende Mai, Anfang Juni geplant. (Foto: tg)
Tauben haben das „Hertie”-Gebäude in der Fürstenrieder Straße besetzt. Der Abriss des ehemaligen Warenhauses ist nun für Ende Mai, Anfang Juni geplant. (Foto: tg)

Laim hat kein Kaufhaus mehr. Das wird einstigen Kunden stets schmerzlich bewusst, wenn sie an der Fürstenrieder Straße 51 an dem ehemaligen Traditions-Warenhaus vorbeikommen. Sie vermissen die Einkaufsmöglichkeiten, die ihnen „das Hertie” bot. Das aber ist tot. Nur kurzfristig nutzten Studierende das Haus als Kunstraum und als „Utopienwerkstatt“. Jetzt haben Tauben das Gebäude besetzt. Eine große Schar der Vögel hat sich in Nischen eingenistet, bei denen die Verblendung fehlt. Weil sich am „Hertie“ nichts tut, fürchten nicht wenige Laimer, dem „Hertie“ sei ein ähnliches Los beschieden wie dem Kaufhaus „Beck“ in der Fürstenrieder Straße. Das rottete über 20 Jahre vor sich hin. Nun allerdings wird es umgebaut. Hinter der markanten Front des „Beck” sollen in absehbarer Zeit Läden und eine Spielhalle ihre Pforten öffnen. Anstelle des „Hertie” soll in der Fürstenrieder Straße ein Geschäftshaus entstehen. Bei einem Architektenwettbewerb hatte das Architektenbüro „Bieling und Partner“ das Rennen gemacht. Bauherren sind die Development Partner AG und die Bucher Properties GmbH. Sie hatten bereits 2008 das „Hertie”-Haus in Laim und das an der Tegernseer Landstraße erworben. Beide Gebäude sollen abgerissen werden.

Weder Abriss- noch Bauantrag

Ursprünglich war vorgesehen, das Gebäude im April 2010 abzureißen. Daraus wird nichts. Thorsten Vogel, Pressesprecher des Planungsreferates erklärte auf Anfrage: „Es ist weder ein Abbruch-Antrag noch ein Bauantrag eingereicht worden.“ Martin Bucher, Geschäftsführer von „Bucher Properties“, bestätigt das, sagt aber: „Wir sind noch im Zeitplan. Es ist alles im Fluss.“ Der Abriss werde vorbereitet. Ein Antrag dafür solle in den nächsten Tagen eingereicht werden. Danach könnten bis zu sechs Wochen vergehen bis er genehmigt werde. Bucher: „Ich gehe davon aus, dass wir das Gebäude Ende Mai, Anfang Juni abreißen werden.“ Bis dahin werde auch der Bauantrag fertig sein. Er wies darauf hin, dass die Planung für das neue Geschäftshaus fortgeschrieben und verbessert worden sei. Bucher: „Wir haben uns zu Herzen genommen, was die Nachbarn an Einwänden vorgebracht haben und sind ihnen entgegengekommen.“

„Keine Rückstau- und Warteprobleme”

Die Nachbarschaft hatte kritisch vorgetragen, die Zufahrt zu der Tiefgarage an der Hogenbergstraße sei schon zu „Hertie-Zeiten eine Katastrophe“ gewesen. An der Stelle stauten sich ständig die Autos, das Gehupe der Wartenden mache sie kirre, monierten sie. Nach den neuen Plänen soll die Zufahrt nun nicht mehr durch eine Ampel geregelt werden. Künftig werde es eine Spur für die Zu- und eine für die Abfahrt geben, sagt Bucher. Das sei eine deutlich bessere Lösung für die Anwohner, findet er: „Es wird keine Rückstau- und Warteprobleme mehr geben.“

Das neue Geschäftshaus im Herzen Laims sieht eine großzügige Glasfassade vor, die durch Metallflächen aufgelockert wird. Im Unter- und im Erdgeschoss sowie im ersten Stock sollen auf 4.200 Quadratmetern Einzelhandelsgeschäfte entstehen. In der zweiten und dritten Etage sind auf 1.100 Quadratmetern Büros geplant. Fertig sein soll das Haus nach Buchers Vorstellungen im dritten Quartal 2011. „Wir wollen trotz der Verzögerungen versuchen, diesen Zeitplan einzuhalten“, erklärt er.

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