Veröffentlicht am 01.09.2008 13:23

„Gehört entwickelt und beplant“


Von LS
Eines der hoistorischen Gebäude auf dem „Diamalt-Gelände“, das seit Jahren brach liegt. (Foto: ls)
Eines der hoistorischen Gebäude auf dem „Diamalt-Gelände“, das seit Jahren brach liegt. (Foto: ls)
Eines der hoistorischen Gebäude auf dem „Diamalt-Gelände“, das seit Jahren brach liegt. (Foto: ls)
Eines der hoistorischen Gebäude auf dem „Diamalt-Gelände“, das seit Jahren brach liegt. (Foto: ls)
Eines der hoistorischen Gebäude auf dem „Diamalt-Gelände“, das seit Jahren brach liegt. (Foto: ls)

Der Stadtbezirk Allach-Untermenzing ist erst seit 1938 Teil der Landeshauptstadt München und nach wie vor eher ländlich geprägt. Wohn-, Industrie- und landwirtschaftliche Flächen wechseln sich ab und prägen das Stadtteilbild. Heike Kainz (CSU), seit Mai diesen Jahres Vorsitzende des Allach-Untermenzinger Bezirksausschusses (BA 23), zeigt bei einer Rundfahrt durch den Stadtteil, wodurch sich das Quartier auszeichnet und was sich dringend verändern muss.

Die Rundfahrt startet am S-Bahnhof Allach. Der Oertelplatz und das Gelände neben den Bahngleisen, „gehören endlich entwickelt und beplant“, so Kainz. Oberbürgermeister Christian Ude habe das bereits vor Jahren zur Chefsache erklärt, doch es sei noch immer nichts passiert. Ebenfalls etwas passieren soll mit dem Hochbunker an der Lautenschlägerstraße. „Hier gibt es immer wieder Pläne, die bislang leider noch nicht verwirklicht werden konnten.“ Unterschiedliche Meinungen gibt es bezüglich der Zufahrt zum Oertelplatz: Es steht die Zufahrt nur von Süden her im Raum, die jedoch aus Sicht der Beteiligten vor Ort längst nicht ausreichend wäre. Sie befürworten die Zufahrtsmöglichkeiten von allen Seiten.

„Repräsentatives Büro- und Gewerbeobjekt”

Nächste Station der Stadtteil-Rundfahrt ist das „Diamalt-Gelände“ zwischen Georg-Reismüller-, Ludwigsfelder Straße und Bahnlinie. Die Fläche gehört der Deutschen Capital Management AG (DCM). Auf ihrer Homepage kündigt DCM an, dass das historische Gebäude, das einst die Suppenwürzfabrik der Firma Diamalt beherbergte, vollständig saniert wird. Das „repräsentative Büro- und Gewerbeobjekt“ soll dann vermietet werden. Doch momentan liegt die Fläche überwiegend brach, wird größtenteils für LKW-Stellplätze vermietet. „Das sieht nicht schön aus, aber ich kann verstehen, dass eine Zwischennutzung nicht vermeidbar ist“, so Kainz. Sie erinnert daran, dass sich OBI einst auf dem Gelände ansiedeln wollte. Doch „die Stadt hat mit dem Bebauungsplan zu lange gewartet.“ Rückblick: Der Baumarkt hatte sich im Vertrag mit der DCM zusichern lassen, dass er sich anderweitig orientieren würde, sollte innerhalb von 18 Monaten kein Baurecht vorliegen. Dies war der Fall und so kündigte OBI 2005 sein Interesse auf. Mittlerweile hat das Unternehmen in Germering eine Filiale eröffnet.

Ein weiterer Problempunkt ist die Ludwigsfelder Straße. Deren Ausbau sei bereits beschlossene Sache gewesen, so Kainz, wurde dann jedoch doch zurück gestellt. Nun müssen die für den Ausbau erforderlichen Planungsschritte neu vorgenommen werden, da die bereits vorhandenen zu lange zurück liegen. Auch die benötigte Verbindungsstraße zwischen der Angerlohe und der Ludwigsfelder Straße lässt auf sich warten. Kainz: „Krauss Maffei und die Stadt haben sich bislang nicht einigen können.“

Wohnen, Industrie, Landwirtschaft

In der Waldkolonie zeigt sich Allach ursprünglich mit kleinen Häuschen und schmalen Straßen. Ein- und Zweifamilienhäuser dominieren den Stadtteil, größere, mehrgeschossige Siedlungen gibt es nur südlich der Angerlohe sowie in der Manzo- und Allacher Straße. Rund um St. Peter und Paul sind die ländlichen Strukturen im ehemaligen Kirchdorf Allach deutlich zu erkennen. Noch heute gibt es alte Bauernhöfe und einige landwirtschaftliche Betriebe. Typisch für Allach: Wohngebiete, Industrie- und Gewerbeflächen und landwirtschaftliche Flächen wechseln sich ab. Diese Bereiche gilt es auch künftig miteinander zu vereinen.

Während Allach gut mit Geschäften versorgt ist, gibt es in Untermenzing und westlich der Würm nur wenige Märkte, in der Gerberau sogar gar keinen mehr. Einen Lichtblick für die Bewohner der Gerberau sieht Heike Kainz jedoch in der Bebauung des ehemaligen Bayernwerk-Geländes in Karlsfeld westlich der Bahnlinie. „Hier sollen viele Wohnungen entstehen. Da wird es langfristig betrachtet möglicherweise auch einige Geschäfte geben“, hofft die BA-Vorsitzende. Durch die Unterführung am S-Bahnhof Karlsfeld könnten dann auch die Bewohner der Gerberau diese nutzen. Nichts desto trotz müsste es aber auch in der Gerberau selbst schon bald wieder Lebensmittelläden geben.

Weiter beklagt Heike Kainz fehlende Treffpunkte für Jugendliche in Allach-Untermenzing. Neben dem Jugendzentrum „Orange Planet“ in der Von-Reuter-Straße gibt es noch den Jugendclub in der Pasteurstraße, der jedoch am Rand des Quartiers liegt. Heike Kainz: „Es fehlt ein zentraler Treffpunkt.“ Das sich zumindest einige dieser Punkte in naher Zukunft verbessern, dazu möchte Heike Kainz mit ihrer Arbeit im Bezirksausschuss beitragen.

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