Das darf sich nicht wiederholen!


Von BB
Noch steht das alte Wilhelmine-Lübke-Haus. Die Bewohner sind inzwischen fast alle ausgezogen. Der Bezirksausschuss möchte sichergestellt wissen, dass hier auch wirklich Mietwohnungsbau geschaffen wird. (Foto: bb)
Noch steht das alte Wilhelmine-Lübke-Haus. Die Bewohner sind inzwischen fast alle ausgezogen. Der Bezirksausschuss möchte sichergestellt wissen, dass hier auch wirklich Mietwohnungsbau geschaffen wird. (Foto: bb)
Noch steht das alte Wilhelmine-Lübke-Haus. Die Bewohner sind inzwischen fast alle ausgezogen. Der Bezirksausschuss möchte sichergestellt wissen, dass hier auch wirklich Mietwohnungsbau geschaffen wird. (Foto: bb)
Noch steht das alte Wilhelmine-Lübke-Haus. Die Bewohner sind inzwischen fast alle ausgezogen. Der Bezirksausschuss möchte sichergestellt wissen, dass hier auch wirklich Mietwohnungsbau geschaffen wird. (Foto: bb)
Noch steht das alte Wilhelmine-Lübke-Haus. Die Bewohner sind inzwischen fast alle ausgezogen. Der Bezirksausschuss möchte sichergestellt wissen, dass hier auch wirklich Mietwohnungsbau geschaffen wird. (Foto: bb)

Mit dem Arnulfpark und den gerade neu entstehenden Quartieren „Nymphenburg Süd” und „Am Hirschgarten” ist Neuhausen-Nymphenburg einer der Stadtbezirke, in dem eine ausgesprochen rege Bautätigkeit herrscht. An neuem Wohnraum mangelt es also nicht. Nicht so gut bestellt ist es allerdings mit günstigen Mietwohnungen und generationsübergreifenden Projekten, denn zum größten Teil sind es Eigentumswohnungen, die in den Neubaugebieten auf Käufer warten.

Dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg war immer daran gelegen, dass im Stadtteil auch für Leute mit kleinem Einkommen entsprechender Wohnraum verfügbar ist. Verlässlicher Ansprechpartner war hier stets die Gemeinnützige Wohnungsfürsorge AG München (GEWOFAG). Daher hatte sich das Stadtteilgremium auch bei der Bebauung des Heilig-Geist-Areals und bei der Neugestaltung des Wilhelmine-Lübke-Hauses immer für die Wohnungsbaugesellschaft der Landeshauptstadt ausgesprochen, in der Hoffnung, dass so neue Mietwohnungen entstehen.

Bau von Luxuswohnungen

Jetzt baut die GEWOFAG tatsächlich an der Hanebergstraße und im denkmalgeschützten Trakt des Heilig-Geist-Gebäudes, allerdings keine Mietwohnungen sondern vorwiegend luxuriöse Eigentumswohnungen. „Premium-Qualität als Basis”, verspricht das Projekt „Gern 64” den Kaufinteressenten. Dass in unmittelbarer Nähe der Abenteuer-Spiel-Platz und die FT Gern ihre Anlagen haben, wird allerdings in der Projektbeschreibung im Internet mit keiner Silbe erwähnt. Dies könnte aber durchaus eines Tages zum Thema werden, wenn etwa den späteren Eigentümern die Geräusche der spielenden Kinder oder trainierenden Fußballmannschaften sauer aufstoßen.

Mehr noch — die GEWOFAG selbst tritt gar nicht nicht als Vermarkter von „Gern 64” auf. Stattdessen bietet die Firma „Bauwerk Capital” das Bauvorhaben an. Der BA wandte sich ob dieser Tatsachen bereits im August in einem Schreiben an Oberbürgermeister Christian Ude, der Aufsichtsratvorsitzender der GEWOFAG ist, und wollte wissen, was es mit dieser Vermarktungspraxis auf sich hat. Eine Antwort hat das Stadtteilgremium bis heute nicht erhalten.

Warnsignal

Nun macht auch der Sachstand bezüglich des Wilhelmine-Lübke-Hauses dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg Sorgen. Im Juli hatte das Stadtteilparlament beim Sozialreferat nachgefragt, wie es mit dem Fortgang der Planungen für das dort angedachte Mehrgenenrationenwohnen steht. In der letzten Sitzung lag das Antwortschreiben vor. Das Referat teilt darin mit, dass bis auf zwei nun alle Bewohner ausgezogen seien, das Gebäude aber noch nicht abgerissen werde, damit der dort beheimatete Seniorentreff der AWO noch möglichst lange seinen Betrieb fortsetzen kann. „Für das neue Wohnprojekt wird derzeit zusammen mit dem Kommunalreferat die europaweite Ausschreibung vorbereitet”, heißt es weiter. „Dabei wird überwiegend öffentlich geförderter Wohnungsbau mit einem Anteil genossenschaftlichem Wohnen und den Räumen für das Begegnungszentrum vorgegeben.”

Nicht ohne Grund sieht der BA im Wort „überwiegend” ein deutliches Warnsignal. Das Gremium verfasste sofort eine Antwort, die direkt an Sozialreferent Frieder Graffe adressiert wurde, und möchte nun „sichergestellt wissen, dass hier ausdrücklich Mietwohnungsbau geschaffen wird.” Dieses Anliegen habe man bereits im Antrag vom 16. Januar 2007 vertreten und beschlossen. „Wir fordern dies umso nachdrücklicher, nachdem bei der Baumaßnahme Heilig Geist entgegen unserem ausdrücklichen Willen überwiegend Eigentumswohnungen entstehen. Dieser Vorgang darf sich beim Wilhelmine-Lübke-Haus keinesfalls wiederholen.”

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