Normalerweise müssen Stadtkinder erst lange Anfahrten auf sich nehmen, um auf einen Bauernhof zu kommen und Landleben zu erleben. Zum Glück gibt es die Kinder- und Jugendfarm in Neuaubing. Auf dem 1,5 Hektar großen Areal ist ganz viel Platz für die Tiere, die Ställe, den Obst- und Gemüsegarten und die vielen kleinen Besucher. Beim Winterfest feierten die Stammkinder und „Neulinge“ konnten die kleine Farm kennenlernen.
Das Kleintiergehege hat Zuwachs bekommen. „Letzte Woche hat jemand zwei Kaninchen einfach vor die Türe gestellt“, berichtete eine Mutter. Das lieblose Verhalten hat in ihrer Familie für viel Diskussionsstoff gesorgt. Schließlich ist die Tochter bereits seit sechs Jahren Stammgast der Neuaubinger Farm. Fürsorglich und gewissenhaft kümmert sie sich um die vielen Tiere. Derzeit ist sie für ein Pony eingeteilt. „Das ist eine große Verantwortung“, freuen sich die Eltern. An diesem Tag stand aber der Spaß im Vordergrund. Es gab Spiele und Bastelangebote, einen Weihnachtsbazar und natürlich ausreichend zum Essen und zu Trinken. Am Lagerfeuer hielten die Kinder geduldig die langen Holzstangen mit dem darum gewickelten Stockbrot in die Glut. Für adventliche Stimmung sorge der Waldkindergarten, der ein Krippenspiel einstudiert hatte. Und dann kam auch noch der Nikolaus und brachte den Kindern kleine Überraschungen. Bei all dem Toben und Spielen blieb aber ausreichend Zeit die Tiere der Jugendfarm mit Streicheleinheiten zu verwöhnen. Ziegen, Schafe und Schweine ließen sich gerne kraulen und Blätter in den Mund stecken. Die zahmen Hühner pickten friedlich inmitten der Kinderschar und im pikobello gepflegten Kleintierhaus mümmelten die Meerschweinchen und Kaninchen friedlich vor sich hin.
Kein Wunder, dass alles so sauber und ordentlich ist. Eine Vielzahl an gewissenhaften Kindern kommt regelmäßig zum Mithelfen. Sogar für die ganz Kleinen gibt es passende Gartengeräte, mit denen sie Misten sowie Garten und Beete pflegen können. Am liebsten übernehmen die Kinder zwischen 6 und 17 Jahren natürlich für jeweils einen Wochentag die Pflege für ein Farmtier. Dann sind sie dafür verantwortlich, dass „ihr“ Tier einen sauberen Stall und ein sauberes Gehege, frisches Wasser und Futter sowie Ansprache und Streicheleinheiten bekommt. Handwerklich geschickte „Stammkinder“ helfen darüber hinaus dem Schreiner bei Reparaturen und Neubauten. Besonders beliebt: Geburtstagskinder können auf der Kinderfarm ihre Party mit Tierführung und Lagerfeuer feiern.
Aber auch Schulklassen, Kindergärten und Vereine sind willkommen. Für sie gibt es interessante pädagogische Angebote. Zum Beispiel können die Kinder den Weg vom Korn zum Brot verfolgen, indem sie selbst ein Brot herstellen. Sie können Butter und Käse herstellen, mit der Wolle der Farm-Schafe filzen, einen Apfelsaft pressen, am Lagerfeuer kochen, Pizza aus dem Steinofen backen und natürlich den Umgang mit Nutztieren lernen.