Veröffentlicht am 04.05.2015 09:58

Graffiti – ganz legal

Eingang zur phantastischen Unterwasserwelt. (Foto: Mosch)
Eingang zur phantastischen Unterwasserwelt. (Foto: Mosch)
Eingang zur phantastischen Unterwasserwelt. (Foto: Mosch)
Eingang zur phantastischen Unterwasserwelt. (Foto: Mosch)
Eingang zur phantastischen Unterwasserwelt. (Foto: Mosch)

Aubing hat eine neue Sehenswürdigkeit. Die 120 Jahre alte, enge und unansehnliche Unterführung, die zwischen Brunham- und Limesstraße unter die Bodenseestraße durchführt, hat sich in eine phantastische Unterwasserwelt verwandelt. Während oben die Autos fahren, treffen die Passanten unten auf ein detailreiches Ozean-Panorama. Fische in den unterschiedlichsten Farben schwimmen umher, manche sind nur schemenhaft zu erkennen, andere glotzen mit lustigem Gesichtsausdruck. Eine Schildkröte paddelt vor sich hin und überall sieht man Luftblasen und wogende Meerespflanzen, die das ganze Panorama lebendig erscheinen lassen. Dann gibt es noch ein altes Segelschiff, das mit seinen drei Masten und der Takelage auf dem Meeresboden ruht. Ein U-Boot durchpflügt die Unterwelt, aber auch die Passanten fühlen sich fast so, als ob sie aus einem solchen Unterwassergefährt schauten. Schließlich ist die Unterführung recht niedrig und eng. Von düster und ungemütlich aber keine Spur mehr.

Gutscheine vom Grünen-Ortsverband

Neben der Bemalung war der Durchgang vor ein paar Monaten bereits mit neuen Leuchten ausgestattet, die das Kunstwerk jetzt beleuchten. Die beiden Graffiti-Künstler Alexander Gotter und Johannes Wirthmüller haben die Wände bemalt – ganz legal. Der Vorschlag dazu wurde beim letzten Kinder- und Jugendforum in der Aubinger Tenne angenommen. Patin für das Projekt war Bezirksausschussmitglied Dagmar Mosch (Grüne). Fast eine ganze Woche benötigten die beiden Künstler dafür, ihre Unterwasserwelt zu vollenden. Das Ergebnis hat Mosch so begeistert, dass sie beim Bezirksausschuss 22 beantragt hatte, den Beiden eine kleine Aufwandsentschädigung für neue Farben zukommen zu lassen. Dieser Antrag brachte eine längere Diskussion ins Rollen. Hohe bürokratische Hürden, schwierige Antragsverfahren und langwierige Prüfungen befürchtete die Mehrheit im BA. Um das Ganze nicht in die Länge zu ziehen, zog Mosch den Antrag zurück.

Jetzt hat sich der Grünen-Ortsverband Pasing-Aubing der Sache angenommen. Vorsitzender Michael Klärner überreichte mit Dagmar Mosch den Künstlern Gutscheine eines Geschäfts für Graffiti-Bedarf und bedankte sich für die Verschönerung, die in der Bevölkerung ausgesprochen positiv aufgenommen worden war. Für die beiden jungen Männer war das nicht das erste gemeinsame Projekt. Den Kindergarten an der Wiesentfelser Straße hatten sie ebenfalls mit Graffiti verschönert, mit Jugendlichen die Halfpipe besprüht und im Jugendzentrum geben sie Graffiti-Kurse.

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