Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Verfolgter Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten und den Jusos im Münchner Süden gedachte die SPD im Münchner Süden am vergangenen Sonntag der Mitglieder der „Weißen Rose“ auf dem Friedhof am Perlacher Forst. Über 40 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Grab von Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst, wo der Gedenkkranz der SPD für die Mitglieder der Weißen Rose niedergelegt wurde. Die Geschwister Scholl waren am 18. Februar 1943 beim Auslegen von Flugblättern im Lichthof der Universität überrascht und festgenommen und nur vier Tage später zum Tode verurteilt und hingerichtet worden.
Am Grab der Widerstandskämpfer im Dritten Reich hielt der Landtagsabgeordnete im Münchner Westen, Florian Ritter, Beauftragter der SPD-Landtagsfraktion zu Fragen des Rechtsextremismus, die Gedenkrede. In dieser erinnerte er an den Widerstand der sozialdemokratischen, kommunistischen und bürgerlichen Gruppen gegen die menschenverachtende NS-Diktatur. Des Weiteren rief er dazu auf, sich erkennbar gegen den derzeit wieder erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland zu stellen und wachsam gegenüber den Neo-Nazis zu sein. Die Menschlichkeit müsse der Maßstab des politischen Handelns sein.
Nach der Rede zog der Gedenkzug zu den Gräbern von Alexander Schmorell und Hans Conrad Leipelt weiter und gedachte den weiteren Opfern der „Weißen Rose“ sowie anderer Widerstandsorganisationen. Klaus Hahnzog, ehemaliger Bürgermeister der Landeshauptstadt München sowie ehemaliger Landtagsabgeordneter, wies an beiden Orten noch auf den geschichtlichen Hintergrund der Widerstandskämpfer hin.
Als Ehrengast des Gedenkens nahm der ehemalige KZ-Häftling, Hinterbliebene des Holocaust und antifaschistische Widerstandskämpfer Martin Löwenberg teil. Der heute 84-Jährige ist gern gesehener Gast an Schulen und bei Veranstaltungen, in denen er in Zeitzeugengesprächen über die Teilnahme am antifaschistischen Widerstand berichtet.