Fußgänger, Radler, Autofahrer ob und wie alle Arten von Verkehrsteilnehmer miteinander auskommen, ist manchmal ein leidiges Thema, vor allem für die Polizei, die kontrollieren und auch schon mal schlichten muss.
In der Innenstadt »prallen« vor allem im Bereich der Residenz- und der Dienerstraße Radler und Fußgänger aufeinander. Und die Beteiligten kommen an dieser Stelle erstaunlich gut miteinander aus. Dass das so ist, bestätigt auch Polizeihauptkommissar Markus Koch von der Pressestelle der Münchner Polizei. Mit ihrer Aktion »Gscheid radln aufeinander achten!« will die Polizei Unfälle vermeiden und für mehr Verständnis unter den Verkehrsteilnehmern sorgen. Mit eigenen Radlstreifen und gemeinsam mit den Kollegen der kommunalen Verkehrsüberwachung.
Im Fokus der Polizei stehen schon auch »Häufungspunkte«, wie Koch sie nennt, wie im Bereich der Residenz- und der Dienerstraße. Obwohl es an der Stelle keine »Unfallhäufung« gebe, denn hier seien Fußgänger und Radler »einander gewöhnt«. Die Polizei ist unter anderem mit Radlstreifen an verkehrstechnisch stark frequentierten Orten vertreten. Außerdem arbeiten die Gesetzeshüter auch nach einer Liste der Stadt München, auf der Stellen mit schwieriger Verkehrsführung sowie Baustellen verzeichnet sind: Wie etwa die Lindwurmstraße, wo es wenig Platz für Radler gibt.
Die Polizei klärt auf und kontrolliert an Schwerpunkten auch mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei und auch beim täglichen Streifendienst. Die Maßnahmen richten sich im Sinne eines rücksichtsvollen Miteinanders an alle Gruppen von Verkehrsteilnehmern, also gleichermaßen an Kfz-Führer, Fußgänger und Radfahrer.
Geahndet werden von der Polizei bei dieser Verkehrsüberwachung auf Seiten der Kfz-Führer beispielsweise Fehler beim Abbiegen, das Parken auf Radwegen, das unvorsichtige Öffnen von Fahrzeugtüren oder die Missachtung von Rotlicht. Damit sollen die Rahmenbedingungen für die Radfahrer verbessert und mehr Sicherheit für die Radfahrer erzielt werden.
Fußgänger werden vorwiegend beim ordnungswidrigen Überqueren der Fahrbahn, zum Beispiel, wenn deren Ampel rot zeigt, oder dem widerrechtlichen Benutzen von Radwegen beanstandet.
Bei Radfahrern legen die Beamten ihr Augenmerk insbesondere auf die korrekte Radwegbenutzung, denn »Geisterradln« ist laut Markus Koch »Unfallursache Nummer eins«. Sie beanstanden Rotlichtsünder oder die unerlaubte Benutzung von Gehwegen.
Bei den Kontrollen erheben die Polizisten verstärkt Verwarnungsgelder und bringen Verstöße zur Anzeige. »Dabei handeln wir stets
situationsangepasst mit
Augenmaß, erforderlichenfalls das heißt, wenn nichts hilft auch mit der notwendigen Konsequenz«, so Markus Koch.
Uniformierte Fahrradstreifen werden während und auch außerhalb der Schwerpunktaktionen eingesetzt. Sie würden unter den Verkehrsteilnehmern auf ein hohes Maß an Akzeptanz stoßen, sagt der Hauptkommissar. »Die Hauptaufgabe der auf Augenhöhe agierenden Streifen besteht dabei in der Feststellung und Ahndung gefahrenträchtiger Verstöße im fließenden Verkehr, um eine Verminderung der Fahrradunfälle zu erreichen.« Darüber hinaus arbeiten sie jedoch auch Einsätze der Einsatzzentrale ab und sind unmittelbar für die Bürger ansprechbar.
Im Jahr 2013 ereigneten sich im Stadtgebiet München insgesamt 2389 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern. Dies entspricht einem Rückgang um 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Unfällen wurden 2113 Radfahrer verletzt, 4 Prozent weniger als im Jahr 2012.