Isen feiert großen Geburtstag im kommenden Jahr

1.275 Jahre Markt Isen

Schloss Burgrain: Vom Schloss aus wurde mal Isen verwaltet. Jetzt ist es umgekehrt: Isen verwaltet Burgrain. Foto vorne: Das alte Rathaus beherbergt jetzt das Museum, geführt von Ehrenamtlichen und zum Jubiläum ganz sicher ein Anziehungspunkt. F: kw

Schloss Burgrain: Vom Schloss aus wurde mal Isen verwaltet. Jetzt ist es umgekehrt: Isen verwaltet Burgrain. Foto vorne: Das alte Rathaus beherbergt jetzt das Museum, geführt von Ehrenamtlichen und zum Jubiläum ganz sicher ein Anziehungspunkt. F: kw

Isen · Der Markt Isen feiert Geburtstag im kommenden Jahr, und das will er richtig groß tun. 1.275 Jahre, das klingt zwar auf den ersten Blick wie ein recht krummes Jubiläum, aber in 25 Jahren kommt dann erst wieder die nächste rechnerisch darstellbare Gelegenheit.

Und eine Hauptverantwortliche ist dann möglicherweise nicht mehr im Amt: Gemeinderätin Lena Geiger (Grüne). Sie ist Kulturreferentin und hat zusammen mit dem Markt Isen gleich zwei Kunstpreise ausgelobt. Unter dem Motto „Fabelhaftes Isen“ macht sie tatsächlich den Anfang der Fest-Aktivitäten.

Auf der Homepage der Gemeinde ist ein Aufruf veröffentlicht. Unter der Adresse „1275jahre@markt-isen.de “ dürfen sich Interessierte an die Gemeinde wenden.

Lena Geiger und ihr Team jedenfalls gehen schon mal voran: Ausstellungen sollen Mai bis Juli 2022 an verschiedenen Orten im Markt Isen stattfinden, Einsendeschluss ist der 9. Januar. Lena Geiger hat mit ihrem Team die Künstler aus den Landkreisen Wasserburg und Erding aufgerufen, und zwar nicht nur, um mehr Vielfalt hinein zu bringen. „Wir haben ja noch ein Jubiläum: Es ist dann 50 Jahre Gebietsreform. Und auch darum wollten wir den „Alt-Landkreis“, wie man hier immer noch sagt, mit einbinden.“

Nach Einsendeschluss tritt eine Jury in Aktion, die aus der Kulturreferentin, Altbürgermeister Siegfried Fischer, Gesa Rensmann-Ilacovac, Peter Cronauer und Geraldine Frisch besteht. Letztere hat die künstlerische Gesamtleitung inne.

Es geht um die ganze Bandbreite von Kunst, darum sind es auch zwei Preise: Eingeladen sind eben nicht nur Bildende Künstler aller Arten und Techniken, sondern auch Literaten. Die Werke letzterer sollen in Form von Lesungen präsentiert werden, heißt es im Text der Auslobung des Wettbewerbs, der natürlich noch die pandemiebedingten Fragezeichen enthält. Fest stehen aber schon zwei Daten: Die Vernissage der Kunstwerke ist am 7. Mai vorgesehen, die Auftakt-Lesung am 15. Mai. Die von der Jury ausgewählten Kunst- und Literaturwerke sollen in Buchform veröffentlicht werden.

Lena Geiger schreibt: „Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine spannende und qualitätsvolle Ausstellung.“ Stoff wird es reichlich geben. Die erste urkundliche Erwähnung – immer bei solchen Anlässen das Startdatum – war eben 747. Fünf Jahre später wurde ein Dokument erstellt, das eine Kirche dort nennt.

Das Kloster Isen gehört zu den ältesten Klöstern auf altbayerischem Boden. Es ist der Markt Isen. Und das seit 1434. Da nämlich wurde das Marktrecht verliehen. Wie sehr sich die Gewichte verschoben haben, was die Bedeutung der Siedlungen angeht, kann man gut daran ablesen, dass im Mittelalter Isen zu Burgrain gehörte, das wiederum zum Hochstift Freising zählte.

Heute ist Burgrain ein Gemeindeteil von Isen. Immerhin: Bis 1803 war Burgrain Verwaltungssitz einer Herrschaft des Hochstifts. 1818 wurde Isen selbstständige Gemeinde, zunächst im Kreis Wasserburg am Inn, und nach dessen Auflösung im Zuge der Verwaltungsreform im Kreis Erding. Heute besteht Isen aus nicht weniger als 78 Teilen und ist mit fast 6.000 Einwohnern die sechstgrößte Gemeinde im Kreis Erding. 1998 wurde ein Arbeitskreis für Heimatpflege gegründet, der sich unter anderem die Weiterführung der heimatlichen Forschung und die Pflege des im alten Rathaus untergebrachten Heimatmuseums zur Aufgabe gemacht hat. Auf diese Ehrenamtlichen wird jetzt wohl im Zuge des Jubiläums noch eine Menge Arbeit zu kommen. kw

Artikel vom 19.11.2021
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