Veröffentlicht am 07.08.2024 15:19

Bedrohte Art


Von sb
Gemeinsam vor der künstlischen Brutwand für die Uferschwalbe (von links): Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde), Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft vom LBV Dachau. (Foto: Bernhard Sturm)
Gemeinsam vor der künstlischen Brutwand für die Uferschwalbe (von links): Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde), Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft vom LBV Dachau. (Foto: Bernhard Sturm)
Gemeinsam vor der künstlischen Brutwand für die Uferschwalbe (von links): Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde), Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft vom LBV Dachau. (Foto: Bernhard Sturm)
Gemeinsam vor der künstlischen Brutwand für die Uferschwalbe (von links): Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde), Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft vom LBV Dachau. (Foto: Bernhard Sturm)
Gemeinsam vor der künstlischen Brutwand für die Uferschwalbe (von links): Sybille Hein (Untere Naturschutzbehörde), Fred Wilhelm, Cyrus Mahmoudi und Clemens Krafft vom LBV Dachau. (Foto: Bernhard Sturm)

Die Kreisgruppe Dachau des Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Bayern e.V. hat neuen Lebensraum für die bedrohte Uferschwalbe geschaffen. Die Uferschwalbe spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie ernährt sich hauptsächlich von fliegenden Insekten wie Mücken und Fliegen, die sie geschickt im Flug fängt. Durch den Verzehr großer Mengen an Insekten trägt sie zur Kontrolle der Insektenpopulationen bei und hilft so, das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Mit zirka zwei bis drei Tausend Mücken pro Schwalbe und Tag wird gerade in diesem Sommer klar wie nützlich diese Tiere unter anderem gegen Mückenplagen sind.

Auf einem Grundstück des LBV Dachau im Dachauer Moos kümmert sich der Verein seit Jahren um eine kleine Kolonie der bedrohten Art. Jedes Jahr wurden neue Abbruchkanten mit großem Aufwand für die Vögel präpariert. Durch die immer häufiger auftretenden Starkregenereignisse wurde es aber zuletzt immer schwieriger den Bruterfolg aufrecht zu erhalten, weil immer wieder große Teile der Wand abrutschten und so die Bruthöhlen zerstört wurden. Zuletzt war die Kolonie auf knapp zehn Brutpaare geschrumpft.

Im Herbst 2023 habe man von Seiten des LBV Dachau von Clemens Krafft (LBV) gehört, dass die Schutzgemeinschaft Ammersee vor Jahren eine künstliche Brutwand gebaut und installiert hatte, die jedoch von den Tieren nicht angenommen wurde. Diese Brutwand konnte der LBV Dachau nun mit großem Aufwand abbauen und von Raisting nach Dachau transportieren. Dank Sybille Hein von der Unteren Naturschutzbehörde Dachau beteiligte sich diese auch an den Kosten für Verlade-Krahn und Transport.

Im Februar 2024 wurde die begehbare Brutwand auf dem Grundstück des LBV Dachau wieder aufgebaut. Die Spannung war groß ob die Uferschwalben ihr neues und sicheres Zuhause annehmen würden. Im Mai war es dann endlich so weit, rund 20 Brutpaare konnten heuer erfolgreich Ihre Jungen großziehen. Bleibt zu hoffen, dass sie alle heil aus Ihrem Winterquartier in Afrika wieder zu uns zurückkehren. Eine Erweiterung der Brutwand ist bereits in Planung.

Kleinste europäische Schwalbenart

Die Uferschwalbe (Riparia riparia), oft als die „Urschwalbe“ bezeichnet, ist eine faszinierende Vogelart, die nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa beheimatet ist. Diese kleine Schwalbe nimmt einen besonderen Platz in unserem Ökosystem ein. Die Uferschwalbe ist die kleinste europäische Schwalbenart. Mit ihrem braunen Obergefieder und der weißen Unterseite, die durch ein charakteristisches braunes Brustband ergänzt wird, ist sie leicht zu erkennen. Ihre langen, spitzen Flügel und der leicht gegabelte Schwanz verleihen ihr eine elegante Erscheinung. Trotz ihrer geringen Größe beeindruckt sie durch ihre Flugkünste, die sie bei der Jagd auf Insekten unter Beweis stellt.

Zugvögel

Als einstiger Bewohner von Abbruchkanten der Flussufer, wie es sie früher auch an der Amper gab, bleiben dieser höhlengrabenden Vogelart heutzutage nur noch die Steilwände von Sand-Abbaustätten. Im Landkreis Dachau sind das etwa noch acht Sandgruben. Die Tiere sind Zugvögel und verbringen den Winter in Afrika südlich der Sahara. Im Frühjahr kehren sie nach Europa zurück, um zu brüten. Das Besondere an Uferschwalben ist ihr Kolonie -Brutverhalten: Man findet meist viele Nester in einer einzigen Uferböschung, was den Vögeln Schutz vor Raubtieren und bessere Chancen bei der Partnersuche bietet.

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