Kunst aus Stein

Bildhauerin Brigitte Cabell arbeitet mit Hammer und Meißel einen Adler aus dem hellen Serpentin.  (Foto: pst)
Bildhauerin Brigitte Cabell arbeitet mit Hammer und Meißel einen Adler aus dem hellen Serpentin. (Foto: pst)
Bildhauerin Brigitte Cabell arbeitet mit Hammer und Meißel einen Adler aus dem hellen Serpentin. (Foto: pst)
Bildhauerin Brigitte Cabell arbeitet mit Hammer und Meißel einen Adler aus dem hellen Serpentin. (Foto: pst)
Bildhauerin Brigitte Cabell arbeitet mit Hammer und Meißel einen Adler aus dem hellen Serpentin. (Foto: pst)

Man hört das Kreischen einer Flex, das dumpfe Schlagen von Hammer und Meißel, Motorsägen und Bohrmaschinen dröhnen und Schleifmaschinen surren – es sind wieder einmal Werktage auf dem Germeringer WiFo-Gelände. Bis zum Sonntag, 9. Juli, haben 13 Holz- und Steinbildhauer dort ihre Freiluftateliers aufgebaut, um gemeinsam Kunst zu schaffen und sich dabei über die Schultern schauen zu lassen. Wer nicht auf das fertige Kunstwerk warten will, kann die Gemeinschaftsausstellung besichtigen, die heuer unter dem Motto „Kunsträume“ steht.

Die Steinbildhauerin Brigitte Cabell bearbeitet mit Hammer und Meißel einen Serpentin, den sie aus Simbabwe bekommen hat. Der Kopf mit dem charakteristischen Schnabel und die Struktur des Gefieders ihres Adlers ist schon deutlich herausgearbeitet. Diese Skulptur möchte sie auf alle Fälle fertig machen. Dann nimmt sie sich zwei weitere Serpentine vor, die auf einer Holzbank bereit liegen Nicht alle Steinflächen werden geglättet oder bearbeitet. Cabell liebt den Kontrast zwischen purem Stein und seiner bearbeiteten glänzenden Variante. Seit Anbeginn, also seit 14 Jahren, ist sie bei den Werktagen dabei. Die kreative Atmosphäre, die Gespräche mit den Besuchern, aber auch die besondere Atmosphäre auf dem weitläufigen ehemaligen Kasernengelände sind inspirierend.
Ein paar Schritte weiter zeigen die Künstler Christian und Robert, die hohlen Stämme, die sie mitgebracht haben. Sie wollen daraus „Bayerische Didgeridoos“ machen. Sorgfältig wird der Trennschleifer angesetzt und die Rinde abgeschält. „Das Holz musste mindestens ein Jahr lang trocknen“, erklärt Robert und spachtelt die feinen Bohrlöcher, die Holzwürmer im Holz hinterlassen haben, zu. Fertige Instrumente haben sie auch dabei. Damit demonstrieren sie den Besuchern wie ihre den australischen Aborigines nachempfundenen Instrumente klingen. Es sei gar nicht so schwer, wenn man mal die „Wechselatmung“ heraus hat, erklärt Christian.
Die 13 Künstler kann man bis zum 9. Juli bei ihrer Arbeit auf dem WiFo-Gelände von 14 bis 18 Uhr beobachten. Es sind noch Heike Drescher, Michael Glatzel, Johannes Hofbauer, Annegret Kalvelage, Peter Kobierski, Gabi Kromer, Ralf Kuntze, Angela Lenk, Stefanie von Quast, Ute Richter, Bernd Sedlmair und Brian Whitehead.
Daneben gibt es eine Gemeinschaftsausstellung der Ateliergruppe 27, der Malschule Germering und der Werktage-Teilnehmer. Die Flure und die kleinen längst von jeglichem Mobiliar befreiten Räumen der ehemaligen Kaserne mit ihrem Charme der zerfallenden Endlichkeit bilden einen reizvollen Kontrast zu den Skulpturen, Zeichnungen und Gemälden. „Solidarität“ hat Stefanie von Quast beispielsweise ihre Bronzeskulptur mit den drei an die Antike erinnernden Tänzerinnen genannt, die auf Goldkugeln stehen und eine gläserne Weltkugel in die Luft stemmen.

north