Für die Umwelt entschied sich ein weiteres Mal der Otterfinger Gemeinderat. Bei einer Sondersitzung Mitte September votierten die Räte einstimmig für einen Antrag der Grünen-Fraktion auf Bau eines Nahwärmeversorgungsnetzes im neuen Teil des Gewerbegebietes an der Hienlohestraße im Norden der Gemeinde. Ein genauer Standort für die neue Heizzentrale wurde bei der Sitzung zwar noch nicht festgelegt, derzeit wird jedoch der Bereich an der äußersten Nordspitze des neuen Areals favorisiert.
Denn laut des Stadtplaners, der den Bebauungsplan für das neue Gewerbegebiet entworfen hat, habe dieser Standort aus städtebaulicher Sicht deutliche Vorteile. Auf der anderen Seite ergeben sich aus dem nördlichen Standort aber auch keine Nachteile für die Versorgung des neuen Gewerbegebietes, erklärte Professor Christian Huber von der Fachhochschule Kufstein bei der Sitzung. Und auch wenn sich, wie von den Grünen erhofft, zudem Betriebe aus dem bereits bestehenden Gewerbegebiet anschließen wollen, gäbe es keine Probleme. »Ein paar hundert Meter Leitung sind kein Thema«, machte Huber seinen Zuhörern klar. Auch das bisher eher zurückhaltende Interesse der vorhandenen Betriebe an einer Versorgung mit Nahwärme sieht er gelassen. Die Erfahrung zeigt: »Der Wunsch sich anzuschließen ist hoch, wenn die Anlage mal läuft und die Preise auf dem Tisch liegen«, so Huber, der schon weitere zwölf Kommunen beraten hat. Grundsätzliche Überzeugungsarbeit musste er bei den Gemeinderäten allerdings ohnehin nicht mehr leisten. Die Gemeinde konnte schon mit dem bisher bestehenden Nahwärmenetz das unter anderem Schule, Rathaus, Feuerwehr, Bauhof und mehrere Wohnungen versorgt, gute Erfahrungen sammeln.
Zudem verfolgt Otterfing das ehrgeizige Ziel bis 2035 energieautark zu werden. Dementsprechend positiv war daher auch die Resonanz bei den Fraktionen. »Da führt kein Weg daran vorbei«, machte sich zum Beispiel Florian Rothbauer (CSU) für die umweltfreundliche Energieversorgung stark. Und auch Stefan Burgmayr (FW) betonte »Wenn wir nicht in die Gänge kommen, kommt gar niemand in die Gänge.« Konkurrenz durch andere Energieversorger muss die Gemeinde übrigens nicht befürchten. »Wenn die Kommune hier ein Nahwärmenetz baut, gehen wir mit der Erdgasversorgung in das Gebiet nicht rein«, versicherte der Vertreter der Erdgas Südbayern. Doch trotz aller guter Absichten, finanziell kann die Gemeinde das Projekt nicht alleine stemmen. »Der Haushalt gibt in keinem Fall Kredite her«, erinnerte Kämmerer Helmut Näher. Einzig die Überlassung des Grundstückes zum Beispiel auf Erbpachtbasis wäre aus seiner Sicht möglicherweise machbar. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung daher ebenfalls einstimmig, nach Investoren zur Bildung einer Investorengesellschaft unter Beteiligung der Gemeinde zu suchen.
Andrea Pietsch
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