Veröffentlicht am 12.04.2011 00:00

Trudering/Riem · Neue Trassenführung


Von red
Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes (v. li.), fordern an der Tribüne des ehemaligen Flughafens den Abzweig der neuen Ortsumfahrung.	 (Foto: mst)
Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes (v. li.), fordern an der Tribüne des ehemaligen Flughafens den Abzweig der neuen Ortsumfahrung. (Foto: mst)
Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes (v. li.), fordern an der Tribüne des ehemaligen Flughafens den Abzweig der neuen Ortsumfahrung. (Foto: mst)
Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes (v. li.), fordern an der Tribüne des ehemaligen Flughafens den Abzweig der neuen Ortsumfahrung. (Foto: mst)
Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes (v. li.), fordern an der Tribüne des ehemaligen Flughafens den Abzweig der neuen Ortsumfahrung. (Foto: mst)

Längere Zeit war es still ­geworden um das Thema »Ortsumfahrung Kirchtrudering«, jetzt kocht es wieder hoch: Mit einem Antrag wollen die SPD-Stadtratsfraktion und der Ortsverband Trudering-Riem bewirken, dass die Stadtverwaltung die Planungen zum Bau der Straße endlich aufgreift. Grund:

Durch, um oder vorbei an Kirchtrudering

Kirchtrudering · Trassen-Streit Themenseite zur Erarbeitung des optimalen Verkehrskonzepts

Die bevorstehende Realisierung des vierten und fünften Bauabschnitts der Messestadt-Riem und die damit verbundene massive Errichtung von Wohn- und Gewerbeeinheiten. Schon jetzt stünden die Truderinger Ortsmitte und Kirchtrudering kurz vor dem Verkehrskollaps, monierten die SPD-Bezirksausschussmitglieder Gertrud Ziegltrum und Maren Salzmann-Brünjes bei einer Ortsbegehung. Insbesondere die Straße »Am Mitterfeld« sei betroffen, durch die sich ihren Angaben zufolge täglich rund 17.000 Fahrzeuge wälzten.

Als zentrale Nord-Süd-Tangente wickle sie nahezu den gesamten Verkehr ab, der von der Wasserburger Landstraße abzweigt und in die Gebiete im Münchner Osten mit Daglfing, Feldkirchen und der A 94 mündet. Auch sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis das am Rande des Riemer Parks gelegene Grünareal östlich des Neubaugebiets an der »Straßl ins Hölzl« im Rahmen des fünften Bauabschnitts bebaut werde. Nach Abwägung aller möglichen Trassenführungen könne es nur eine »denkbare und sinnvolle Variante« geben, kommt die Truderinger SPD zu dem Schluss. Danach zweigt die Umgehungsstraße im Idealfall »Am Hüllgraben« oder in der »Joseph-Wild-Straße« in das südlich davon gelegene Areal ab, wo es bereits eine Schotterstraße gibt, führt an der ehemaligen Tribüne des alten Riemer Flughafens entlang, durchschneidet den westlichen Zipfel des Riemer Parks entlang der Hecken und mündet schließlich in den Rappenweg, wo über die Schwalbhofstraße Anschluss an die Wasserburger Landstraße besteht.

Der Vorteil: Die Straße liege damit exakt an der Grenze zwischen dem vierten und dem fünften Bauabschnitt und werde die Wohn- und Gewerbegebiete, die dort entstehen, verkehrsmäßig bestens erschließen, wie Salzmann-Brünjes und Ziegltrum überzeugt sind. Die Straße »Am Mitterfeld« werde über die neue Nord-Süd-Anbindung deutlich entlastet werden. Mehr noch: »Man könnte den ganzen Verkehr, der vom Osten kommt, abfangen«, meint Ziegltrum. »Zugleich erwarten wir, dass der Ortskern von Kirchtrudering entlastet wird.«

Widerstände seitens der Grundstückseigentümer, die Flächen für den Bau der Ortsumgehung zur Verfügung stellen müssen, seien nicht zu erwarten: Gespräche hätten ergeben, »dass sie durchaus bereit sind mitzuarbeiten«. Weiter hebt Ziegltrum hervor, dass der vierte Bauabschnitt der Messe laut Planungsreferat von einer Entlastung der Straße »Am Mitterfeld« nicht betroffen sei. »Der Friedhof Riem dürfte auch kein Hindernis bedeuten, da am neuen Südfriedhof die Autobahn Salzburg direkt entlang führt«, erläutert sie weiter.

Insgesamt, so die Prognose der Stadtteilpolitikerin, könnte das Truderinger Zentrum um 5.000 Pkw entlastet werden. Die SPD hat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung jetzt aufgefordert, bis spätestens Ende Juli 2011 »die Ergebnisse der Trassenführung für die Ortsumfahrung Kirchtrudering vorzustellen«, wie es in dem Antrag heißt.

Es sei nicht einzusehen, warum die Umfahrung nicht in die Untersuchung zum Verkehr für die »Aktiven Zentren« eingeflossen sei, kritisiert SPD-Stadtrat Ingo Mittermeier. »Diese Entlastungsstraße ist für Kirchtrudering seit Langem in der Prüfung. Im Hinblick auf den vierten Bauabschnitt der Messestadt-Riem sollte diese Entscheidung erfolgt sein, bevor dort die ersten Wohnungen verkauft werden.«

Bislang hatte die Stadt keine Notwendigkeit für den Bau einer Ortsumgehung gesehen: Wie aus einem Schreiben des Referats aus dem Jahr 2009 hervorgeht, seien »Aussagen über den möglichen Zeitrahmen einer Fertigstellung der Untersuchungen zur Umfahrung Kirchtruderings gegenwärtig noch nicht möglich«.

Nunmehr scheint sich jedoch etwas zu bewegen: Wie die Sprecherin des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, Katja Strohhäker, auf Anfrage mitteilte, sollen die Planungen im Juli vorgelegt werden.

Uneingeschränkte Zustimmung zu der Forderung kommt auch von der Truderinger CSU: »Wir haben immer eine Umgehungsstraße gefordert, seit sich eine Realisierung des vierten und des fünften Bauabschnittes abgezeichnet hat«, schildert Sprecher Georg Kronawitter.

»Es kann nicht sein, dass es in Riem und in der Messestadt eine Strukturverdichtung nach der anderen gibt, aber kein weiterer Nord-Süd-Durchstich geschaffen wird.« Die jetzige Situation sei gänzlich unbefriedigend: Tempo 30-Zonen in Kirchtrudering, Rückstaus auf der Schmuckerbrücke, Verkehrsachsen, die als Schleichwege genutzt werden – »so kann es nicht weiter gehen.« mst

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