Veröffentlicht am 05.03.2013 00:00

Bogenhausen · Die ewige Baumfrage


Von red
Vom BayWa-Hochhaus aus eröffnet sich dieser Blick auf Deutschlands höchstes Kunstwerk an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. 	 (Foto: hgb)
Vom BayWa-Hochhaus aus eröffnet sich dieser Blick auf Deutschlands höchstes Kunstwerk an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. (Foto: hgb)
Vom BayWa-Hochhaus aus eröffnet sich dieser Blick auf Deutschlands höchstes Kunstwerk an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. (Foto: hgb)
Vom BayWa-Hochhaus aus eröffnet sich dieser Blick auf Deutschlands höchstes Kunstwerk an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. (Foto: hgb)
Vom BayWa-Hochhaus aus eröffnet sich dieser Blick auf Deutschlands höchstes Kunstwerk an einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Münchens. (Foto: hgb)

Für den Effnerplatz rund um die Mae West, mit 52 Metern das höchste Kunstwerk Deutschlands, wird es keinen externen gartenarchitektonischen Wettbewerb geben.

Bogenhausens Kunstwerk »Mae West«

Bogenhausen · Kunstwerk Mae West Themenseite von der Planung bis zur Vollendung der 52 Meter hohen Skulptur »Mae West«, der Strickliesl von Bogenhausen

Die Abteilung Gestaltung öffentlicher Raum im Baureferat lehnte eine von der schwarz-gelb-grünen Mehrheit im Bezirksausschuss (BA) im August beschlossene Forderung ab.

Die Antwort überrascht nicht. Die Gestaltung des Areals ist nämlich längst abgeschlossen, sämtliche Wünsche der Lokalpolitiker des 13. Stadtbezirks sind erfüllt worden. Lediglich die Baumfrage ist noch offen. Die Mitglieder des Bezirksausschusses können sich nämlich seit fast zwei Jahren nicht auf eine Baumart verständigen. Viele Bogenhauser werden ungeduldig und fordern mit Nachdruck die Baumpflanzungen.

Bänke bei der Straßenbahn-Wendeschleife und eine Informationstafel zur Mae West beim Kiosk sind installiert, Büsche an der Rückseite der Sitzgelegenheiten und Linden an Gleisabschnitten gepflanzt, Wege angelegt und bunte Blumenwiesen gesät – allesamt Maßnahmen, die die Behörde in Abstimmung mit dem BA realisiert hat. Auch der Wunsch aus dem Lokalgremium, auf die ursprünglich geplanten Linden am Kreisel vorerst zu verzichten, wurde respektiert. Der Hintergrund: Die meisten Ortspolitiker wollen auf keinen Fall Linden. So bezog Grünen-Fraktionschef Holger Machatschek bei einer Debatte sehr persönlich Stellung: »Linden sind langweilig, die hängen mir zum Hals raus.« Aber auf eine andere Baumsorte einigen konnte sich der BA eben auch nicht. Eine von acht Baumarten, die von Fachleuten vorgeschlagen wurden, sollte es sein. Zur Auswahl stehen beispielsweise Robinie, Platane, Pappel, Spitzahorn oder Essigbaum. Und so kam es, dass die Abteilung Gartenbau im Baureferat in Sachen Baumpflanzung immer noch nicht tätig werden konnte.

Seitens des Referats wurde auch angeführt, dass es den Bürgern nicht vermittelbar sei, eine mehrfach öffentlich abgestimmte Planung wieder infrage zu stellen und einen gerade erst fertiggestellten Platz nachträglich nochmals zu verändern. Wörtlich heißt es: »Eine Veranlassung für eine andere Gestaltung ist nicht gegeben, da entsprechende, notwendige Aufträge des Stadtrats nicht vorliegen. Weiterhin können, wie angeboten, die Bäume im Osten und Westen der Mae West gepflanzt werden. Dazu sollten Sie eine Entscheidung herbeiführen. Das Baureferat berät Sie bei der Entscheidungsfindung gerne.«

»Kein Beratungsbedarf bei der CSU?«, fragte schelmisch Wolfgang Helbig, stellvertretender Sprecher der SPD-Fraktion, als bei der vergangenen BA-Tagung unter »Erledigung von Beschlüssen« das Thema externer Wettbewerb für die Gestaltung des Effnerplatzes anstand. Die Mitglieder der Jamaika-Koalition blickten sich an – und schwiegen. Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) leitete daher zum nächsten Tagesordnungspunkt weiter.

Die Baumfrage gilt es also nach wie vor zu entscheiden. Dazu hatte Ende Januar eine Bürgerin aus der Johanneskirchner Straße dem Gremium geschrieben: »Fangen Sie doch bitte so schnell wie möglich an, am Effnerplatz Bäume zu pflanzen.« Die Vorschläge reichen von Pappeln, »die mit der künstlichen Mae West natürlich in die Höhe ragen werden«, über Robinien »mit ihren durchlässigen und schön geschwungenen Ästen und mit dem Duft in der Blütezeit ist das ein Baum, der zur Leichtigkeit der Mae West und dem verkehrsreichen Platz passt«, bis zu den gescholtenen Linden, »die aber nicht überwiegen sollten«. Wenn unter den Bäumen auch noch Blumen blühen würden, würde der Platz grün und bunt dazu. »So vereinen sich Schönheit und Nutzen.« Noch aber müssen sich die Bogenhauser gedulden. Helmut G. Blessing

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