»Das ist satzungsmäßig verbrieftes Recht, das können wir uns nicht nehmen lassen«, wetterte die ansonsten besonnene Angelika Pilz-Strasser, grüne Vorsitzende im Bezirksausschuss (BA).
Bogenhausens neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park
Bogenhausen · Neues Stadtviertel am Prinz-Eugen-Park Themenseite zur Entstehung des neuen Wohngebiets, mit Geschäften, Kindergarten und einem Bürgerhaus sowie einem Alten- und Service-Zentrums
Der Grund für ihre Empörung: Die Stadt errichtet vier Grundschulen in modularer Bauweise, darunter im künftigen Wohnquartier Prinz-Eugen-Park an der Cosimastraße die dreizügige Ruth-Drexel-Grundschule mit Räumen für ganztägige Betreuung, Dreifach-Sporthalle, Freisportanlagen nebst nutzbarer Aula auch für örtliche Veranstaltungen.
Für eine derartige Bauart aber soll es keine Ausschreibung und folglich auch kein Preisgericht geben. Das Gremium beschloss, dass der BA mit einem Preisrichter vertreten sein muss, da lokale Angelegenheiten betroffen seien. Zudem wird das Bildungsreferat aufgefordert, entsprechend zum Nutzerbedarfsprogramm (NBP) vom Dezember die zeitgleiche Fertigstellung der Schule mit den ersten Wohneinheiten sicher zu stellen.
SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele betonte, er lasse keine Gelegenheit aus zu fordern, »dass die Schule 2015 fertig ist, denn da ziehen die ersten Leute ein«. Auch die für kulturelle Veranstaltungen nutzbare Aula müsse dann fertig sein. Doch beides ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht machbar, glaubt man zumindest den Ausführungen von Stadtschulrat Rainer Schweppe.
Der Referatschef schreibt, dass »mit einem Ergebnis des Realisierungswettbewerbs nach dem Sommerferien 2013 zu rechnen ist. Die bauliche Fertigstellung der Schule ist zum Schuljahresbeginn 2017/18 anvisiert. Erst ab 2015 ist mit zunächst 100 bezugsfertigen, im Jahr 2016 mit dann nur 200 Wohneinheiten zu rechnen.«
Laut NBP ist für den Prinz-Eugen-Park mit seinen vorgesehenen 1.800 Wohnungen eine Schule mit maximal 80 Kinder pro Jahrgang geplant, also abgerundet je 20 Wohnungen ein Kind pro Jahrgang. Ende 2016, wenn 300 Wohneinheiten fertig sind, würden rund 15 Kinder pro Jahrgang die noch nicht fertig gestellte Ruth-Drexel-Schule besuchen wollen. »Diese Kinder könnten dann vielleicht gerade noch in den umliegenden Schulen untergebracht werden«, konstatierte der zuständige BA-Unterausschuss. Wie viel Wohnungen bis 2017 bezogen sind, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Berechenbar ist hingegen: Zum anvisierten Eröffnungstermin 2017/18 ist die Grundschule bereits voll besetzt. hgb