Veröffentlicht am 20.07.2018 00:00

Lange Nacht der Mondfinsternis am 27. Juli


Von red
Am Freitagabend, 27. Juli, um 20.48 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich kupferrot.	 (Foto: M. Holzner/Deutsches Museum)
Am Freitagabend, 27. Juli, um 20.48 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich kupferrot. (Foto: M. Holzner/Deutsches Museum)
Am Freitagabend, 27. Juli, um 20.48 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich kupferrot. (Foto: M. Holzner/Deutsches Museum)
Am Freitagabend, 27. Juli, um 20.48 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich kupferrot. (Foto: M. Holzner/Deutsches Museum)
Am Freitagabend, 27. Juli, um 20.48 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten der Erde und verfärbt sich kupferrot. (Foto: M. Holzner/Deutsches Museum)

Ein beeindruckendes Himmelsschauspiel wirft seine Schatten voraus: Am Abend des 27. Juli steht der kupferrot erscheinende Mond direkt über dem strahlend hellen roten Mars. Mit einer Dauer von 103 Minuten ist sie die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts.

Am 27. Juli ist zufälligerweise auch der Tag der besten Marsstellung: der Rote Planet erreicht fast seine größte überhaupt mögliche Helligkeit und übertrifft sogar den Jupiter an Glanz. Da sich das gesamte Geschehen horizontnah in der Dämmerung abspielt, kommen auch Naturfotografen voll auf ihre Kosten. Selbst der Kalender meint es diesmal gut mit den Beobachtern, denn die Jahrhundert-Finsternis findet an einem Freitagabend statt.

An fünf Standorten in und um München gibt es am letzten Freitag vor den Sommerferien zahlreiche Aktionen rund um die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts – von Teleskopbeobachtungen bis zur Live-Begleitung mit Harald Lesch. Auch die einzige Sternwarte im Landkreis Ebersberg auf dem Gelände des Reiterhofes Wind in Forstinning lädt alle Interessierten zu einem spektakulären Beobachtungsabend ein. Getroffen wird sich um 20.30 Uhr mit einem Vortrag über die Mondfinsternis. Ab 20.50 Uhr kann das Naturschauspiel dann beobachtet werden. Die Sternwarte Wind ist eine ehrenamtlich organisierte Interessengruppe der Kolpingfamilie Markt Schwaben und bietet seit 2009 öffentliche Führungen und Vorträge zu interessanten astronomischen Themen an. Unter der Schirmherrschaft der Kolpingsfamilie Markt Schwaben hat sich bereits 2006 eine Sternwartengruppe zusammengefunden. 10 himmel- bzw. astronomiebegeisterte Mitglieder haben dann in drei Jahren fast ausschließlich durch Spenden und Eigenmittel in Wind (Forstinning) eine respektable Sternwarte errichtet. Möglich wurde der Bau der Sternwarte durch die großzügige Unterstützung der Familie Adlberger, die den Grund neben dem Sandplatz des Reiterhofes und das Bauholz zur Verfügung gestellt hat.

Wer plant zur Sternwarte zu kommen, sollte sich kurz vor der Veranstaltung per E-Mail unter info@sternwarte-wind.de informieren, ob die Führung wetterbedingt stattfinden kann. Man bekommt dann unmittelbar über Autoresponder den aktuellen Status geliefert. Da der Reitplatz neben der Sternwarte gerade ausgebaut wird, kann der Zugang evtl. über nicht präpariertes Gelände führen. Weitere Infos zur Sternwarte findet man auch unter www.sternwarte-wind.de im Internet. Um Veranstaltungshinweise zugeschickt zu bekommen, können sich Interessenten einfach beim Newsletter anmelden. Man muss einfach eine E-Mail an Newsletter@sternwarte-wind.de schreiben. Im München arbeiten gleich fünf Kompetenz-Zentren zusammen, um den Menschen in der Stadt und im Umland dieses besondere Himmelsereignis nahezubringen: Das ESO Supernova Planetarium & Besucherzentrum in Garching, das Deutsche Museum, die Beobachtergruppe der Sternwarte des Deutschen Museums, die Münchner Volkshochschule und die Bayerische Volkssternwarte München e. V. Geplant sind zahlreiche Aktionen – mit einem prominenten Mitstreiter: Astrophysiker und TV-Moderator Harald Lesch: »Über den Mond griff die Menschheit nach den Sternen. Darüber, über den Mond als Trabant und Begleiter der Erde und als Ziel der Astronauten vor fast 50 Jahren werden wir reden. Hoffentlich kommen viele, um zu sehen und zu hören«, äußert sich der bekannte Fernsehastronom. An sich ist eine Mondfinsternis keine Seltenheit. Etwa zweimal im Jahr bewegen sich die Himmelskörper so, dass der Mond vollständig in den Schatten der Erde eintaucht. Zum Glück gibt es in Oberbayern die beste Sicht darauf – weil der Mond an diesem Tag zu einer besonders »beobachterfreundlichen« Zeit verfinstert wird.

Wenn er um 20.48 Uhr am Horizont aufsteigt, hat der Eintritt in den Kernschatten bereits begonnen und die Aktionen im Rahmen der »langen Nacht der Mondfinsternis« sind schon in vollem Gang. Mit Kurzvorträgen, Sonderführungen, Planetariumsvorstellungen, Teleskopbeobachtungen und Familienprogramm kann die lange Nacht der Mondfinsternis an verschiedenen Orten erlebt werden, die untereinander gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden sein werden. Bleibt nur noch auf schönes Wetter zu hoffen. Für den schlimmsten Fall sind aber auch Bilder von einem anderen Standort in Europa vorgesehen. Schaulustige können den Mond in einer der Münchner Sternwarten im Deutschen Museum und in der Volkssternwarte beobachten. Auch in der ESO Supernova in Garching (Landkreis München) kann man in dieser Nacht Planetarium-Shows erleben, Astronomie-Ausstellungen besuchen oder von einer der Terrassen den Mond durch ein Teleskop beobachten. Ab 18.30 Uhr steht das Besucherzentrum offen. Es wird die Show »Back to the Moon for Good« gezeigt. Die Veranstaltung findet in direkter U-Bahnnähe (U6 Forschungszentrum) in der Europäischen Südsternwarte in der Karl-Schwarzschild-Straße 2 statt und ist kostenlos. red

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