Es wird ein Millionenprojekt, das unter dem Strich das Sanierungsvorhaben „Haus am Rätschenbach” (wir haben berichtet) sowohl hinsichtlich der Größe wie des finanziellen Aufwandes in den Schatten stellen könnte.
Noch gibt es eine Reihe von Fragezeichen, vor allem bei der Frage der Wirtschaftlichkeit des ganzen Vorhabens, aber der Kratzerwirt in Berglern könnte Strukturen im Dorf derart nachhaltig und positiv verändern, dass Bürgermeister Simon Oberhofer (FW) bereits von einer „sinnstiftenden Einrichtung” sprach.
Der Kratzerwirt ist eine alte Tafernwirtschaft und eine überdurchschnittlich große dazu. Im Erdgeschoss waren ursprünglich eine Gaststube, die Küche und Stallungen für die Pferde der durchreisenden Herrschaften. Im Obergeschoss war ein Tanzboden, und alles, was die feineren Gesellschaften gern haben. Alles das ist heute noch ablesbar. Architekt Udo Rieger ist von der Gemeinde beauftragt worden, die Machbarkeit einer Sanierung zu untersuchen. Er war es, der die historische Nutzung der Räume ermittelt hat. Es muss in dem Gasthaus, darüber gibt es sogar noch Zeitzeugenberichte, sogar richtig gut zugegangen sein, bis hin zu Prostitution in dem biederen Dorf.
An diese Traditionen will man natürlich im Gemeinderat nicht anknüpfen, aber als der Architekt die Möglichkeit aufzeigte, dass der Saal sogar eine Bühne bekommen könnte, ein Trauzimmer eingerichtet und die Gastronomie wiederbelebt werden könnte, bekamen die Gemeinderäte glänzende Augen. Technisch machbar sei das alles, die Gebäudesubstanz sei gut erhalten. Und Rieger hatte bereits bei seinen ersten Vorschlägen für eine künftige Nutzung einen scharfen Blick auf die Kosten. So empfahl er, das Dachgeschoss nicht auszubauen, um die Last auf dem auf Kante genähten finanziellen Fundament nicht zu erhöhen. Ohnehin wird es ein auf den ersten Blick erschreckend hoher Betrag.
Allein die Grundsanierung ohne jede Haustechnik schätzte Rieger auf rund 2,6 Millionen Euro. Und so munkeln Räte bereits, dass unter dem Strich eine Summe von fünf bis sechs Millionen Euro herauskommen könnte. Es wird nicht ohne massive Zuschüsse gehen, und weil einige Maßnahmen zwar gut gefördert werden, andere wiederum gar nicht, waren die Nutzungsvorschläge von Rieger auch schon an genau diesen Zuschussvorgaben orientiert.
Wohnungen beispielsweise, durch die die Gemeinde Mieteinnahmen generieren könnte, schieden prompt aus. Statt dessen skizzierte der Planer, der auch das alte Schulhaus in Wartenberg auf dem Zeichenbrett hatte, die Vision eines großen Bürgerhauses, eines Ortsmittelpunktes mit Räumen für Vereine und einem Einkaufsmarkt. Letzteres ist nun wieder spannend, weil Berglern keinen örtlichen Nahversorger mehr hat.
Unter dem Strich zählt das Geld. Der nächste Schritt ist jetzt eine Berechnung über die Wirtschaftlichkeit des Sanierungsvorhabens. Diese Leistungsphase war bisher nicht beauftragt, sodass hierzu noch die Aussagen fehlen. Der Rat war sich einig, dass diese Zahlen auf den Tisch und die Untersuchung in Auftrag gegeben werden müssen, auch wenn das noch nicht auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand. Das wird sich aber demnächst ändern. kw
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