In der Reihe "Wissenschaft für jedermann" im Ehrensaal des Deutschen Museums stehen im Januar zwei spannende Vorträge an. Am Mittwoch, 23. Januar, 19 Uhr, spricht Prof. Dr. Dieter Braun über die Frage "Kann man den Ursprung des Lebens im Labor nachbauen?" und am Mittwoch, 30. Januar, 19 Uhr, geht es um das Thema Wissenschaftler auf Schatzsuche – geophysikalische Methoden in der Archäologie mit Prof. Dr. Andreas Junge. Karten zu 3 Euro gibt es an der Abendkasse ab 18 Uhr oder am Montag, Dienstag und Mittwoch vor dem jeweiligen Vortrag von 9 bis 16 Uhr unter Tel. 089/2179-221.
Prof. Dr. Dieter Braun hat biophysikalische Methoden entwickelt, mit denen das Verhalten von Biomolekülen in geologischen Nichtgleichgewichtsbedingungen verstan- den werden kann. Die Entstehung des Lebens ist eines der großen, noch ungelösten Rätsel der Wissenschaft. Seit Anbeginn der Menschheit wird diese Frage gestellt, und sie versucht seither der Frage mit Beobachtungen auf den Grund zu gehen. Dabei hat sich das Vorgehen nicht stark verändert – in modernen Laboren können nun jedoch viel besser die Anfangsbedingungen auf der frühen Erde und im All nachempfunden werden. Wissenschaftler wissen inzwischen viel mehr über die zentralen Prozesse des Lebens. Das frühe Leben begann mit Molekülen, welche Informationen speichern und kopieren konnten. Sie haben die Ära der Darwin‘schen Evolution gestartet.
Andreas Junge lässt die Teilnehmer teilhaben an erfolgreichen und missglückten Versuchen, dem Untergrund seine Geheimnisse zu entlocken. Und nebenbei lernen die Zuhörer einige physikalische Prinzipen kennen, die sowohl für den interessierten Laien verständlich dargestellt werden als auch für Physiker zu erhellenden Erkennt nissen führen. Prof. Dr. Andreas Junge erkundet zusammen mit seiner Arbeitsgruppe die elektrische Leitfähigkeitsverteilung des Erdinneren. Es werden dazu zum einen natürliche zeitliche und räumliche Variationen des erdelektrischen und -magnetischen Feldes beobachtet, zum anderen wird künstlich Strom in den Untergrund eingespeist und in der Umgebung die elektrischen Potentiale gemessen.
Die elektrische Leitfähigkeit steht beispielsweise in Zusammenhang mit der Erkundung und Abgrenzung von Süß- und Salzwasservorkommen, der Lage und Ausdehnung von vulkanischen Magmakammern oder der räumlichen Beschreibung von Geothermalsystemen.