Testfeld für Marsfahrzeuge
630 Quadratmeter groß ist das neue Testfeld für planetarische Rover – also für Fahrzeuge, die außerirdisch eingesetzt werden sollen – auf dem Gelände des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) in Oberpfaffenhofen. Hier soll sich der sogenannte Explorationsroboter „Scout“ bewähren und für seine künftigen Missionen vorbereitet werden. Auf der wissenschaftlichen Anlage muss er verschiedene Bodenbeschaffenheiten bewältigen. „Unser Testfeld weist Steigungen mit spitzen Winkeln von mehr als 30 Grad auf, verfügt über loses Gestein, tiefen Sand und zusätzliche Hindernisse. Das geht weit über die Anforderungen bisheriger Rover hinaus", erklärt Projektleiter Roy Lichtenheldt vom DLR-Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik. In seiner Freizeit erforscht und vermisst er unbekannte, alpine Höhlen. "So kann ich mein Know-how in der Höhlenforschung und in der Robotik verbinden", ergänzt der Wissenschaftler. Es wurden Vulkankrater modelliert, Felder mit Kies, kleinen sowie großen Felsbrocken. All das findet sich auch auf dem Mond und Mars wieder und soll die Fahrzeuge nicht aufhalten. Als irdisches Vorbild für das planetare Testfeld diente der Vulkan Ätna in Italien. Mond und Ätna weisen ähnlich extreme Bedingungen auf. Für den Bau in Oberpfaffenhofen nutzte das Scout-Team die Daten einer Ätna-Vermessung. Sie identifizierten häufig vorkommende Hindernisse und berücksichtigten die Beschaffenheit der Materialien, etwa die Dichte und Oberfläche. Speziell die Steigungen passten sie den realen Herausforderungen in Lavahöhlen an.
05.01.2022 09:06 Uhr
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