Veröffentlicht am 06.11.2020 01:41

Mehr Grün für Ramersdorf?

Noch befinden sich die mobilen Pflanzgefäße in der Adam-Berg-Straße im "Winterschlaf": Mittelfristig aber sollen sie Ramersdorf ein Stückchen grüner machen. (Foto: bs)
Noch befinden sich die mobilen Pflanzgefäße in der Adam-Berg-Straße im "Winterschlaf": Mittelfristig aber sollen sie Ramersdorf ein Stückchen grüner machen. (Foto: bs)
Noch befinden sich die mobilen Pflanzgefäße in der Adam-Berg-Straße im "Winterschlaf": Mittelfristig aber sollen sie Ramersdorf ein Stückchen grüner machen. (Foto: bs)
Noch befinden sich die mobilen Pflanzgefäße in der Adam-Berg-Straße im "Winterschlaf": Mittelfristig aber sollen sie Ramersdorf ein Stückchen grüner machen. (Foto: bs)
Noch befinden sich die mobilen Pflanzgefäße in der Adam-Berg-Straße im "Winterschlaf": Mittelfristig aber sollen sie Ramersdorf ein Stückchen grüner machen. (Foto: bs)

Wer in den vergangenen Wochen in der Adam-Berg-Straße in Ramersdorf unterwegs gewesen ist, mag sich über einige große graue Pflanzenkübel am Wegesrand gewundert haben. Hierbei handelt es sich um ein Pilotprojekt, das das städtische Baureferat in Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf testet. Auch wenn die Bäume jahreszeitlich bedingt im Moment noch komplett kahl sind, haben sie doch einen klaren Auftrag: Ramersdorf ein Stück grüner zu machen.
Insgesamt zwölf runde Pflanzgefäße stehen seit kurzem im nördlichen Abschnitt der Adam-Berg-Straße, zwischen Hechtseestraße und Uppenbornstraße. Sie haben einen Durchmesser von 1,24 Metern und sind 94 Zentimeter hoch. Bepflanzt ist jeder Kübel mit einem rund sieben Meter großen Feldahorn. Der sommergrüne Laubbaum, der 2015 in Deutschland "Baum des Jahres" war, ist wegen seiner kleinen Krone auch gut für Dachbegrünungen geeignet. Hauptblütezeit des Feldahorns ist im Mai.

Anwohner hatten sich in der Bürgerversammlung des Stadtbezirks Ramersdorf-Perlach für mehr Grün im Viertel ausgesprochen. Unter dem Titel "Mehr Bäume für Ramersdorf" ging ein Antrag zur Straßenbegrünung an das städtische Baureferat. Solche Anfragen würden das Referat immer wieder erreichen, meint Sprecherin Monika Großkopf. Allerdings könnten nicht in jeder Straße und an jeder beliebigen Stelle Bäume gepflanzt werden. Hindernisse sind zum Beispiel Leitungen im Boden, Tiefgaragen oder Feuerwehrzufahrten.
An Stellen, wo es nicht möglich ist, Bäume in den Boden zu pflanzen, testet die Stadt München nun in einem Pilotprojekt ein neuartiges System: abgegrenzte Gefäße mit einem ausreichend großen Wasserreservoir für die darin gepflanzten Bäume. Wie Monika Großkopf mitteilt, sei die Adam-Berg-Straße aufgrund ihres überbreiten Querschnitts von zwölf Metern für das Projekt ausgewählt worden. Die mobilen Pflanzkübel sind dort versetzt auf beiden Seiten, im Bereich der Längsparker, aufgestellt worden. Bis November 2020 sollen sie in der Straße bleiben.

Damit nach der Testphase konkrete und belastbare Daten zur Entwicklung der Bäume und zum Pflegeaufwand vorliegen, hat das Baureferat beschlossen, auch die Wissenschaft in des Projekt miteinzubeziehen. Die Verantwortlichen fragten bei der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf an, ob es denn möglich wäre, den Versuch zu begleiten ‒ und bekamen eine positive Rückmeldung.

So werden Studenten der Hochschule im Rahmen ihrer Bachelorarbeit die Entwicklung der Bäume beobachten, dokumentieren und statistisch erfassen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei laut Monika Großkopf auf der Wasserversorgung der Pflanzen während den Sommermonaten. Die Laufzeit des Pilotprojekts beträgt zwei Jahre. Ergebnisse sollen danach veröffentlicht werden.
Ob die mobilen Pflanzgefäße wirklich das von den Anwohner geforderte "Grün für Ramersdorf" bringen, bleibt erst einmal abzuwarten. Die Stadt München setzt jedenfalls große Hoffnungen in das Projekt ‒ und blickte in der "Rathaus Umschau" schon einmal in die Zukunft: Sollte sich das neuartige Begrünungssystem in Ramersdorf bewähren, könnten solche Gefäße später auch an anderen Orten, an denen Baumpflanzungen in den Boden nicht möglich sind, eingesetzt werden. Benjamin Schuldt

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