Der Bezirksausschuss will das Projekt „Ridelet“ von „Freiraum-Viertel“ nur mit einem Zehntel der beantragten Summe fördern


Von Beatrix Köber
„Freiraum-Viertel“ will ein temporäres „Ridelet“ wie dieses im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg errichten. (Foto: Freiraum-Viertel)
„Freiraum-Viertel“ will ein temporäres „Ridelet“ wie dieses im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg errichten. (Foto: Freiraum-Viertel)
„Freiraum-Viertel“ will ein temporäres „Ridelet“ wie dieses im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg errichten. (Foto: Freiraum-Viertel)
„Freiraum-Viertel“ will ein temporäres „Ridelet“ wie dieses im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg errichten. (Foto: Freiraum-Viertel)
„Freiraum-Viertel“ will ein temporäres „Ridelet“ wie dieses im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg errichten. (Foto: Freiraum-Viertel)

„Das Ding hat schon was“, findet Niko Lipkowitsch (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses für Verkehr im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). Gemeint ist ein „Ridelet“, das „Freiraum-Viertel“ entwickelt und auch den Namen dafür kreiert hat. Dabei handelt es sich um eine Art Fahrrad-Parklet, wie es in den vergangenen Sommern bereits mancherorts zu sehen war. Ein Fahrradständer, der im Unterschied zu herkömmlichen Rad-Bügeln mit Holzboden und Pflanzengrün nicht nur praktisch ist, sondern zum ästhetischen Mobiliar in Sachen Verkehrswende wird. Einen Zuschuss in voller Höhe, wie er von den Organisatoren beantragt wurde, gibt der BA dennoch nicht dafür frei.

2021 hat „Freiraum-Viertel“ seine ersten Parklets in der Landwehrstraße aufgebaut und sich damit in die von Bürgern initiierten Nachhaltigkeits-Projekte eingereiht, die aufzeigen, wie Stadtraum neu genutzt werden kann. Aus der Bürgerinitiative ist inzwischen eine gemeinnützige Gesellschaft geworden, die sich nach wie vor für nachhaltige Projekte im Stadtraum stark macht. „Wir wollen eine Werkbank der Verkehrswende bzw. der Stadtumgestaltung sein“, erklärt Martin Laschewski, Mitbegründer der Initiative. In Neuhausen-Nymphenburg will „Freiraum-Viertel“ nun gern ein „Ridelet“ aufbauen und beantragte dafür einen Zuschuss in Höhe von 4.895 Euro beim BA. Das Ridelet böte Rädern einen Stellplatz und würde „darüber hinaus einen Mehrwert haben“, wie Martin Laschewski sagt. Aufgrund der Begrünung wäre das Konstrukt sowohl schön als auch wertvoll fürs Klima.

Ein Zehntel Förderung

„Mir dem Ridelet könnten man testen, wo Bedarfe für Radlständer sind“, findet Niko Lipkowitsch. Vorstellen könnte er sich einen solchen Testlauf in den Sommermonaten etwa an der Südlichen Auffahrtsallee vor der Grundschule. Die Vorteile: Die Holzkonstruktion ließe sich wieder ab- und woanders aufbauen, wäre also nicht nur zeitlich begrenzt, sondern auch wiederverwertbar und damit nachhaltig. Jedoch gesteht er: „Knapp 5.000 Euro scheinen uns doch sehr teuer.“
Felix Meyer von der FDP im BA 9 hält das Projekt indes für unnötig: „Wenn Bedarf ist, kann man doch einen Antrag auf einen Radl-Stellplatz stellen. Wozu braucht es noch ein temporäres Konstrukt?“ Einwände äußert auch die CSU-Fraktion, die der Ansicht ist, dass die Stadt ohnehin viel für die Radler in München tut. „Geld ausgeben für ein paar Wochen, da sind wir dagegen“, sagt CSU-Fraktionssprecherin Gudrun Piesczek. Die SPD im BA schlägt schließlich vor, das Ridelet wie ein Parklet zu behandeln und nach diesem Maßstab zu fördern, also mit 500 Euro, die nun bewilligt wurden.

„Zu knapp“

Mit einem Zehntel der ursprünglich beantragten Summe kommen die Initiatoren des Projekts jedoch nicht weit, wie Martin Laschewski auf Anfrage erklärt. Mietwagen, Hebebühne, Material und Bepflanzung, „selbst mit dem Material aus unserem Bestand wird das Budget zu knapp“, so Martin Laschewski. Noch ist daher nicht klar, ob die Restsumme aufgetan und das Ridelet in Neuhausen-Nymphenburg aufgebaut werden kann.
Wer sich finanziell oder durch ehrenamtliches Engagement bei „Freiraum-Viertel“ einbringen möchte, findet Infos unter https://freiraum-viertel.de im Internet.

north