Vor kurzem lernte ich als Gast bei einer Hochzeitsfeier einen 13-jährigen Jungen mit Down-Syndrom kennen. Der Zufall ergab es, dass wir uns am späten Abend gemeinsam auf der Tanzfläche aufhielten. Da lag ein Luftballon, den wir als "Fußball" benutzten, um uns gegenseitig Kunststücke vorzuführen. Obwohl wir wegen der lauten Musik nicht miteinander reden konnten, hatten wir einen Draht zueinander gefunden. Am nächsten Morgen setzte sich der Junge überraschend zu mir an den Frühstückstisch. Stolz erzählte er, dass er Fan des FC Bayern sei und seine Mannschaft gestern das Pokalfinale gewonnen habe. Dann lud ich ihn ein, draußen nach einem neuen Luftballon zu suchen und damit wieder ein wenig rumzukicken. Fußball kann dabei helfen, Mauern in unseren Köpfen einzureißen.
So seh ich das.