„Frauen sowie schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt.” Gefühlt jede zweite Stellenanzeige enthält diesen Satz. Aber trägt er auch wirklich dazu bei, dass Unternehmen diverser und inklusiver werden? Sicher nicht allein. Andere Maßnahmen müssen hinzukommen. Für die Inklusion von Schwerbehinderten müssen Unternehmen beispielsweise bereit sein, Barrieren – und dabei geht es nicht nur um rollstuhlgerechte Toiletten. Einschränkungen sind sehr individuell und nicht immer sofort sichtbar. So braucht die sehbehinderte Frau möglicherweise nicht nur eine Tastatur mit Braille-Zeile, sondern auch die Vereinbarung im Team, Bilder in der Kommunikation konsequent mit ALT-Texten zu versehen, sodass sie von Screenreadern gelesen werden können. Der autistische Kollege dagegen benötigt vielleicht einen besonders reizarmen Büroplatz, und der schwer herzkranke Bewerber schafft keine Vollzeitstelle. Halten Firmen starr an ihrem internen Anforderungsprofil für eine Stelle fest, heißt es dann ganz schnell: „Das geht bei uns nicht.” Flexibilität und Offenheit sind gefragt – und die Bereitschaft, Mitarbeiter einzubinden und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. Petra Timm von Randstad Deutschland rät Unternehmen: „Es ist auf jeden Fall hilfreich, sich mit anderen Firmen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Randstad ist beispielsweise schon seit vielen Jahren Unterzeichner der Charta der Vielfalt; und Mitglied im UnternehmensForum, einem bundesweiten Zusammenschluss von Unternehmen, die Menschen mit Einschränkungen die volle Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen wollen. Davon profitieren wir in unseren Bemühungen um eine vielfältige, inklusive Belegschaft sehr.” (txn)