Trotz Corona lag die Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen in Bayern am Sonntag höher als vor sechs Jahren. Und trotz Corona gab es in vielen Kommunen einen spannenden Wahlkampf und knappe Resultate. In den Gemeinden im Münchner Osten und Nordosten war alles dabei: deutliche Favoritensiege, neue Amtsinhaber und Wahlgänge ohne Gewinner.
Die Wahlberechtigten unter den knapp 4500 Einwohnern der Gemeinde Anzing haben erstmals eine Frau auf den Chefsessel im Rathaus gehievt: Kathrin Alte (CSU) bekam mit 66,7 Prozent der Wählerstimmen eine deutliche Mehrheit, dem grünen Gegenkandidaten Tobias Finauer blieb nur der zweite Platz. Alte beerbt Franz Finauer von der Unabhängigen Bürgergemeinschaft Anzing (UBA), der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Im Gemeinderat bekommt die UBA 4 Sitze, die CSU 6, die Grünen 4 und die SPD 2.
Gute vier Kilometer nordwestlich von Anzing, in der Gemeinde Poing, wird es ebenfalls einen neuen Bürgermeister geben. Wer das sein wird, ist nach dem ersten Wahlgang noch offen. In die Stichwahl gehen der für die CSU antretende, parteilose Kandidat Thomas Stark (35,1 Prozent) und Reinhard Tonollo (SPD/33,1 Prozent). Den undankbaren dritten Platz belegt Günter Scherzl (FWG Poing) mit 25,8 Prozent. Im Gemeinderat ist die CSU mit 7 Sitzen jetzt stärkste Fraktion vor SPD (6), Grüne (5), FWG (4) und FDP (2).
In Pliening wurde Bürgermeister Roland Frick 58,2 Prozent im Amt bestätigt. Der Gemeinderat hat nun sechs Fraktionen, neu dabei sind die Grünen mit 4 Sitzen.
Ebenfalls auf eine zweite Amtszeit freuen darf sich der Hallbergmooser Rathauschef Harald Reents (CSU), der 56,1 Prozent der Wähler von sich überzeugen konnte. Zweiter wurde Thomas Henning (Freie Wähler) mit 29,4 Prozent vor der Grünen Sabina Brosch (14,5 Prozent). Die Sitze im Hallbergmooser Gemeinderat verteilen sich wie folgt: CSU 9, Freie Wähler 6, Einigkeit 4, Grüne 3, SPD 2.
Um die Nachfolge von Feldkirchens scheidendem Bürgermeister Werner van der Weck wird es am 29. März eine Stichwahl zwischen Andreas Janson (UWV) und Christian Wilhelm (SPD) geben. Janson lag im ersten Wahlgang mit 42,3 Prozent vorne, Wilhelm bekam 32,7 Prozent und Stefan Seiffert (CSU) 25,0 Prozent. So sieht der Feldkirchner Gemeinderat aus: UWV 6 Sitze, SPD 5, CSU 5, Grüne 4.
Den klarsten Sieg aller Bürgermeister im östlichen Landkreis München feierte Maximilian Böltl (CSU) aus Kirchheim: Er holte 74,9 Prozent, konnte also annähernd drei Viertel aller Wähler der Gemeinde von sich überzeugen. Rüdiger Zwarg (Grüne) und Wolfgang Heinz-Fischer (VFW/LWK) konnten mit 13,0 bzw. 12,1 Prozent nicht ansatzweise Schritt halten. Im Kirchheimer Gemeinderat ist die CSU mit 9 Sitzen stärkste Kraft. Von den übrigen Sitzen halten Grüne und SPD je 4 sowie FDP und VFW je 2. Die Junge Union, die mit einer eigenen Liste angetreten war, erhielt drei Mandate.
Alles offen ist dagegen in der Nachbargemeinde Aschheim. Dort muss der amtierende Bürgermeister Thomas Glashauser (CSU), der 48,04 Prozent bekam, in die Stichwahl gegen Eugen Stubenvoll von den Freien Wählern, der 32,70 Prozent einfuhr. Sabine Maier (Grüne/11,86 Prozent) und Ingrid Lenz-Aktaş (SPD/7,41 Prozent) fielen ab. Im Gemeinderat bekommen CSU und FW je 7 Sitze, die Grünen 4 und die SPD 2.
Last, but not least, folgt Ismaning, wo Bürgermeister Dr. Alexander Greulich (SPD) mit 66,7 Prozent klar und deutlich wiedergewählt worden ist. Die SPD hat 7 Sitze im Gemeinderat, CSU und FW je 6, die Grünen 4 und die FDP 1.