Barrierefrei unterwegs


Von mha/hw/red
Freut sich sichtlich über die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, hier vor einem Tastplan für Sehbehinderte.  (Foto: mha)
Freut sich sichtlich über die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, hier vor einem Tastplan für Sehbehinderte. (Foto: mha)
Freut sich sichtlich über die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, hier vor einem Tastplan für Sehbehinderte. (Foto: mha)
Freut sich sichtlich über die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, hier vor einem Tastplan für Sehbehinderte. (Foto: mha)
Freut sich sichtlich über die Auszeichnung „Bayern barrierefrei“: Generaldirektor Wolfgang M. Heckl, hier vor einem Tastplan für Sehbehinderte. (Foto: mha)

Es ist ein Haus für alle: Wissenschaft und Technik sind nun im Deutschen Museum für jeden zugänglich und begreifbar. Sämtliche Ausstellungen auf der Museumsinsel können per Rampe, Aufzug oder Hub-Lift erreicht werden. Darüber hinaus gibt es viele weitere inklusive Angebote. Sie reichen von Tastmodellen über Führungen und Videos in Gebärdensprache bis zu „Einfach-erklärt”-Texten. Für Menschen mit Sinneseinschränkung gibt es spezielle Mehr-Sinne-Angebote: Orientierungspläne zum Sehen, Hören und Tasten, inklusiv gestaltete Ausstellungsstationen oder Tastführungen erleichtern oder ermöglichen die Teilhabe an der Wissensvermittlung in dem weltberühmten Museum. Für diese „konkreten und beachtlichen Beiträge zur Barrierefreiheit” wurde das Museum jetzt mit dem staatlichen Gütesiegel „Bayern barrierefrei” ausgezeichnet. Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf und Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume haben es kürzlich im Rahmen einer Feierstunde verliehen. „Bayern barrierefrei” steht jetzt auch am Eingang zum Museums zu lesen. Ministerin Ulrike Scharf sagte: „Alle Menschen in Bayern mit und ohne Behinderung müssen Zugang zu Bildung und Kultur haben. Das Deutsche Museum ist ein Vorbild! Zehntausende Quadratmeter Ausstellungsfläche wurden hier mit kreativen Lösungen barrierefrei gestaltet. Die App des Museums gibt es in „Leichter Sprache” und in Gebärdensprache.” Auch Wissenschaftsminister Markus Blume lobt: „Die Faszination des Fortschritts” sei hier „für alle erfahrbar.” Das mache das Deutsche Museum „zu einem internationalen Leuchtturm der Wissenschaftskommunikation.”

VdK-Präsidentin ist begeistert

Vor kurzem hatte bereits VdK-Präsidentin Verena Bentele die barrierefreien Angebote im Museum getestet und dem Haus bescheinigt, „dass hier großer Wert darauf gelegt wird, die Vielschichtigkeit von Bildern und Objekten auch Menschen, die nicht sehen können, zugänglich zu machen”. Besonders angetan hatten es Bentele, die von Geburt an blind ist, die zahlreichen Tastmodelle.

Badespaß für alle

Aber nicht nur das Deutsche Museum bietet barrierefreien Zugang, auch wer in seiner Freizeit Lust hat, sich im kühlen Nass zu tummeln, findet den richtigen Platz dafür, auch wenn man auf einen Rollstuhl angewiesen ist. So bieten unter anderem das Freibad in Unterhaching, Schrenkstr. 2, das Freibad in Haar, Freibadstr. 1, das Schwimmbad in Grünwald, Südliche Münchner Str. 35 C oder das SWM-Schwimmbad in Harlaching, in der Klausener Str. 22 Badelifter oder Ähnliches für den grenzenlosen Badespaß an. Hier kann man seine Bahnen ziehen und sich vom Stress des Alltags erholen. Wer lieber in einem See Abkühlung finden will, hat ebenfalls die Qual der Wahl. So bietet beispielsweise der Kronthaler Weiher in Erding (An der Melkstatt 15) eine Rampe in den See an, aber auch an anderen Seen wird dieser Service geboten. Eine ganze Palette an Bademöglichkeiten findet man unter www.cbf-muenchen.de/barrierefreie-orte/schwimmen

Den Wald mit allen Sinnen entdecken

Auch im Walderlebniszentrum Grünwald wird jede Menge für die Inklusion getan. Neu ist das Übersichtsschild, das den Waldweg zum Walderlebniszentrum weist. Eine Attraktion, die man zwar nicht auf den ersten Blick sehen, dafür aber umso besser ertasten kann. Die Rede ist von der Übersichtstafel, die am Start des Erlebniszentrums (Direkt am Parkplatz, Anm. d. Red.) zu finden ist. Hierauf sind das gesamte Areal sowie alle Attraktionen abgebildet. Diese Tafel wurde barrierefrei umgestaltet, so dass auch sehbehinderte Menschen einen Überblick über das Gelände und die Lage der einzelnen Erlebnisstationen bekommen können. Das Besondere am neuen Wegweiser sind der taktile Lageplan, die erhabene große Schrift sowie die besonderen Braille-Zeichen. Diese Gestaltung des Wegweisers macht es jedem Menschen möglich, selbstständig einen ersten Eindruck über das Gelände und die Lage der Einrichtungen zu gewinnen. Insbesondere die barrierefreie Gestaltung der Tafel war nur mit der Unterstützung durch den Landkreis München sowie den Förderverein „Freunde und Förderer der Grünwalder Sauschütt“ möglich. Ein herzliches Dankeschön gilt laut Försterin Sigrid Hagn den Förderern. „So können wir hier im Walderlebniszentrum ein weiteres Stück Teilhabe anbieten.“ Das Walderlebniszentrum wurde bereits in den vergangenen Jahren um einige barrierefreie Angebote erweitert. So gibt es beispielsweise einen barrierefreien Sinnespfad. Hier kann an fünf Stationen der Wald mit unterschiedlichen Sinnen (Sehen, Hören, Fühlen, Tasten, Schmecken) erkundet werden. Behindertengerecht sind auch die Zugänge zur Wildschweinfütterung, zur Ausstellung im historischen Pavillon und der Walderlebnispfad. Das Walderlebniszentrum ist ganzjährig täglich geöffnet von Montag bis Freitag von 8 bis 16.30 und am Wochenende sowie an Feiertagen von 11 bis 16.30 Uhr. Das Wildschweingehege und der Erlebnispfad sind immer zugänglich. Das Walderlebniszentrum ist aber nicht nur mit dem Auto (Sauschütt in 82031 Grünwald) zu erreichen, sondern auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit der S 7 in Höllriegelskreuth in den Bus 271 umsteigen, dann bis Haltestelle »Friedhof« fahren, oder mit der Tramlinie 25 bis nach Grünwald (von dort kann man mit dem Bus fahren).

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