Gleich mehrere Themen liegen am Hönigschmidplatz im Argen. Zum einen wird regelmäßig die Fußgängersicherheit beklagt, wie ein neues Bürgerschreiben an den Bezirksausschuss (BA) Laim zeigt. Zum anderen ist eine Verlegung der Bushaltestelle von der Nordseite des Platzes notwendig, um die Haltestelle nach heutigen Anforderungen etwa an Barrierefreiheit oder den Einsatz längerer Buszüge auszubauen. Im BA ist man sich über den richtigen Standort nicht einig. Und auch über eine rasche Umsetzung eines Zebrastreifens diskutierte das Gremium so lange, bis schließlich nurmehr ein Prüfauftrag an die Stadt übrigblieb.
Alle Jahre wieder steht der Hönigschmidplatz aufgrund von Bürgerbeschwerden zu Verkehrsproblemen auf den Tagesordnungen der betroffenen BAs Laim und Hadern. Über allen Klagen zur Verkehrsführung hängt der Wunsch nach einer kompletten Neugestaltung des Platzes – die ist aber weder konkret noch terminiert. Stattdessen wird nun wieder aktuell, was bereits 2016 und 2018 diskutiert wurde: Die Verlegung der Bushaltestelle von der Nordseite des Platzes für die stadtauswärtsfahrenden Busse. Und auch ein gesicherter Fußgängerüberweg steht wieder zur Diskussion. Im BA Laim gibt es zu all diesen Themenpunkten, die miteinander verquickt sind, verschiedene Meinungen und am Ende nur schwache Mehrheitsentscheidungen und Kompromisslösungen.
„Sicheres Überqueren der Senftenauerstraße“, das wollen die Grünen im BA Laim ermöglichen und stellten dazu einen Antrag, initiiert von Gerhard Laub (Grüne). Demnach sollen Bürger, die den Hönigschmidplatz von der Nordseite aus Richtung Süden zu den Geschäften überqueren wollen, künftig eine Überquerungshilfe bekommen. Einen Zebrastreifen fordert auch eine Bürgerin, deren Schreiben parallel zum Grünen-Antrag auf der aktuellen BA-Tagesordnung stand. Darin heißt es: „Das dürfte nicht allzu viel kosten und lässt sich sicher schnell realisieren.“ Zustimmung für den Vorschlag gibt es ausnahmsweise von der CSU im BA Laim, die sogleich auch die Beleuchtung auf der Verkehrsinsel verbessert haben möchte. Doch von schnellen Lösungen hält man vor allem seitens der SPD-Fraktion im BA Laim nichts. „Zum jetzigen Zeitpunkt nicht entscheidungsreif“, befindet Frank Holzkämper (SPD) den Grünen-Vorstoß.
Zuerst müsse die Bushaltestelle platziert werden. Uneins ist man sich im BA aber auch darüber. Zwei Standortvarianten stehen zur Diskussion: Entweder nur wenige Meter versetzt von der jetzigen. Zugleich würde dann auch die Verkehrsinsel verkleinert. Oder auf der gegenüberliegenden Straßenseite (am Rewe). Das Baureferat erklärt dazu: „Abhängig von der Standortwahl ist eine Neugestaltung des Hönigschmidplatzes.“ Denn die Haltestellenpositionierung nur einige Meter vom alten Standort (Variante 1), könnte eine Neugestaltung buchstäblich blockieren, weil laut Behörde dann kaum mehr Gestaltungsspielraum auf der Südseite wäre.
Um also eine gesamte Überplanung des Platzes nicht zu gefährden, sprechen sich die Grünen im BA Laim für die Verlegung der Haltestelle Richtung Rewe aus und schließen sich damit dem BA Hadern an. Die Mehrheit aus SPD und CSU im BA Laim (13 zu 8 Gegenstimmen) plädiert hingegen für Standortvariante 1 und argumentiert mit befürchtetem Stau, wenn zwei Busse hintereinander an der Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite stünden.
Einen Kompromiss gingen die Grünen schließlich in Sachen Zebrastreifen ein. Verbunden mit der Stellungnahme zum Bushaltestellenstandort ergeht nun die Bitte aus dem BA, man möge im Zuge der Haltestellenversetzung die Möglichkeiten für einen Zebrastreifen prüfen.