»A bisserl mehra Boarisch« das würde sich Gerhard Holz schon wünschen. Der bekennende Bayer liebt seine Sprache, die mehr ist als nur eine landschaftliche Form des Hochdeutschen. Aber die bayerische Sprache ist auf dem Rückzug. Neue Medien, Schule, Globalisierung ein Dialekt ist da wenig gefragt. Für Holz ist das jedoch des Verlust eines Stücks Identität.
Und deshalb begrüßt er die Programmreform des Bayerischen Rundfunks und die in deren Zuge ins Programm gehobene neue Serie »Dahoam is dahoam«, die am 8. Oktober starten wird. Der dafür ausgewählte Sendeplatz montags bis donnerstags von 19.45 bis 20.15 Uhr lässt darauf schließen, dass ein breites Publikum angesprochen werden soll.
Dr. Gerhard Fuchs, seit 1. September 1995 Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, zeigte sich dem Neustart zugewandt. So lobte er in einem aktuellen Pressebericht diese Serie als ein neues Stück bayerischer Fernsehgeschichte. Bereits im Januar 2006 äußerte sich Fuchs bei einer Pressekonferenz des Kultusministeriums zur Handreichung »Dialekte in Bayern« folgendermaßen: »Das Bayerische Fernsehen ist bestrebt, die bairische Sprache als ein Stück Identität und innere Heimat für die Menschen im Freistaat zu verankern, ein Bestreben zu dem wir auch in Zukunft unseren aufrichtigen Anteil leisten werden.«
Vor allem die Vorsitzenden des Fördervereines Bairische Sprache und Dialekte e.V. sind darüber erfreut, dass die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen bayerischen Fernsehanstalten die bairische Sprache als ein Kulturgut erkannt hätten, das es zu fördern gilt, um es zu erhalten. Die Serie »Dahoam is dahoam« mit ihren bayerischen Drehbuch-Dialogen markiere einen wichtigen Schritt in diese Richtung.
Auch jüngst wurden Kinofilme mit zeitgemäßer sprachlicher Vorbildfunktion produziert. Als Beispiele dafür lassen sich »Wer früher stirbt ist länger tot« und ganz aktuell »Beste Zeit« anführen. Für seinen ersten Kinofilm »Wer früher stirbt ist länger tot« wurde Markus Rosenmüller mit dem Bayerischen Filmpreis in der Kategorie »Beste Nachwuchsregie« ausgezeichnet.
Nicht zuletzt bleibt zu erwarten, dass die angekündigte bayerische Serie große Resonanz hervorrufen wird, aber auch zu hoffen, dass Inhalt und Handlung in der passenden identifizierenden Sprache erfolgen und sich damit deutlich von den klischeehaften Heimatfilmen und Serien aus der Vergangenheit abheben.
»Gott sei Dank«, so Gerhard Holz, auch erster Vorsitzender des Landschaftsverbandes München Stadt und Land und Veranstalter der in Feldmoching regelmäßig stattfindenden Treffen »Boarisch gredt, gsunga und gspuit«, »ist das Gespür für unsere Heimatsprache durch viel Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung wieder deutlich gestiegen, was unserer Bairischen Kultur nur gut tun kann.« här/cr
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