Belästigt durch damit einhergehenden Lärm, Staub und Schmutz hatten sich Ehlert und weitere Anwohner bereits im Sommer an den Bezirksausschuss (BA) 15, Trudering-Riem, gewandt. Mit kurzfristigem Erfolg, die Lage hatte sich etwas entspannt. Im November begann dann allerdings das Drama von Neuem. »An einem Tag im vergangenen Monat war es besonders schlimm«, erinnert sich Ehlert. Zwölf 30-Tonner und fünf Bagger seien damals in Kirchtrudering unterwegs gewesen. Und die Bagger würden mittlerweile sogar auf Autoparkplätzen abgestellt. Was den Anwohner der Salzmesserstraße besonders ärgert ist, dass Kirchtruderings Infrastruktur als Wohnviertel gar nicht dafür ausgelegt sei, mit dem Schwerverkehr fertig zu werden. Es gebe im Viertel schließlich jede Menge Schulen, Kindergärten und Kirchen und viele sehr enge Straßen. »Ich musste mit ansehen, wie Kinder sich an den Zaun drücken und den Bauch einziehen, damit LKWs passieren konnten«, sagt Ehlert.
Die Anwohner, die bereits im Sommer insgesamt 320 Unterschriften gegen den Umschlagplatz der Deutschen Bahn (DB) AG gesammelt hatten, haben ihr Anliegen nun erneut dem BA vorgetragen. Das Gremium hat in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstag beschlossen, dass das Referat für Gesundheit und Umwelt die Zuwegung zum DB-Gelände prüfen möge. Von der städtischen Lokalbaukommission (LBK) hatte BA-Vorsitzende Stephanie Hentschel vorher bereits ein Schreiben erhalten, dass die Behörde in diesem Fall keine Möglichkeit zu handeln habe: »Das betroffene Areal am S-Bahnhof Trudering ist Bahngelände und die vorgenommenen Tätigkeiten und Lagerungen dienen unmittelbaren Bahnarbeiten.« Die LBK hat die Unterschriftenliste der Anwohner an das Eisenbahn-Bundesamt weitergeleitet, um die »zuständige Stelle auf die Problematik aufmerksam zu machen«. Laut CSU-Stadtrat und Bezirksausschussmitglied Georg Kronawitter hat die Stadt mit der Weiterleitung der Unterschriftenliste »nur ein kleines Schlupfloch geöffnet«. Kronawitter hofft jetzt auf Antwort vom Eisenbahn-Bundesamt und bedauert es, im Moment keine »offiziellen Verbündeten« zu finden.
Als Alternative für die DB könnte sich der CSU-Stadtrat den alten Rangierbahnhof nordöstlich der S-Bahn-Haltestelle Berg am Laim vorstellen. »Benachbart sind dort nur die Autobahn A94 und das Gewerbegebiet«. Eventuell könne man auch die Straßen Kirchtruderings mit einem Durchfahrtsverbot für LKWs wie an der Grafinger Straße versehen. Auf jeden Fall hat sich Kronawitter vorgenommen, bei der Stadt »permanent nachzuhaken«. Sollte dann »immer noch nichts vorwärts gehen«, will der CSU-Stadtrat einen Stadtrats-Antrag stellen. Laut der Pressestelle der DB soll bis Ende des Winters nun erst einmal Ruhe in Kirchtrudering einkehren, da Bauarbeiten momentan abgeschlossen seien. Die DB versucht, Störungen der Anwohner »möglichst zu vermeiden«. Falls das Gleisstück für die Zulieferung aufgrund der Nähe zu einer Baustelle aber gebraucht würde, müsse man es auch nutzen. Nächstes Jahr sollen eventuell Lärmschutzwände die Kirchtruderinger besser abschirmen. Kronawitter traut der Bahn zu, »auch diese Wälle durch die Tempo-30-Zonen zu transportieren«.
ko
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