Eine bessere Schul-It im Oberland soll es geben. Aus diesem Grund unterzeichnete die Stadt Weilheim i.OB kürzlich in Bad Tölz zusammen mit den Kommunen Mittenwald (Landkreis Garmisch-Partenkirchen), Egling und Icking (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) sowie Otterfing, Irschenberg, Waakirchen, Warngau, Weyarn und Valley (Landkreis Miesbach) eine gemeinsame Zweckvereinbarung mit dem Ziel, einen regional und landkreisübergreifenden Schuldienst im Oberland zu konzipieren und zu schaffen.
Kommunaler IT-Schuldienst Oberland, kurz KITSO, nennt sich das Projekt. Die Gemeinden sind laut Bayerischem Schulfinanzierungsgesetz dazu verpflichtet, den Schulaufwand der Grund- und Mittelschulen zu tragen. Dieser umfasst den für den ordnungsgemäßen Schulbetrieb und Unterricht erforderlichen Sachaufwand sowie den Aufwand für die Dienstkräfte, welche zur Verwaltung und Bewirtschaftung der Schulanlage erforderlich sind. Hierzu gehören insbesondere die Bereitstellung, Einrichtung, Ausstattung, Bewirtschaftung und der Unterhalt der Schul-IT, die Lehrmittel und die lernmittelfreien Lernmittel der Schul-IT sowie die personellen Ressourcen für die Verwaltung und Bewirtschaftung der Schul-IT.
Die IT-Betreuung der Grund- und Mittelschulen stellt die Kommunen aktuell vor große Heraus-forderungen. Die Gemeinden sehen sich bereits heute kaum in der Lage, die Schul-IT im not-wendigen Umfang und in der erforderlichen Qualität zu gestalten und zu betreuen. Ebenso fehlen den Lehrkräften häufig definierte Supportstrukturen, so dass auch diese mit atypischen Auf-gaben überlastet sind. Es fehlt an übergreifenden Standards. Zudem sind die Zuständigkeiten nur ungenügend definiert. Neben dem laufenden Unterhalt und der Fortentwicklung der IT steht in wenigen Jahren der Austausch der vorhandenen Hardware an. Die Konzeption der Ersatzbeschaffung sowie deren Ausschreibung und Umsetzung stellen dabei für die Gemeinden eine große und vielfach auch atypische Aufgabe dar.
Vor diesem Hintergrund schließen sich die zehn Gemeinden zusammen, um gemeinsam zu evaluieren, wie und in welcher Organisation eine gute und wirtschaftliche IT-Gestaltung an den Grund- und Mittelschulen gelingen kann. Mittlerweile wurde von der Regierung von Oberbayern für das Organisations-Entwicklungsprojekt auch ein staatlicher Zuschuss bewilligt. Die Mitgliedsgemeinden entscheiden nach Abschluss der Konzeptionsphase, welche Aufgaben sie künftig gemeinsam wahrnehmen wollen. Die Nähe zum Zweckverband Kommunale Dienste Oberland (ZV KD Oberland) mit eigener zentraler Beschaffungsstelle ist ein weiterer Pluspunkt, auf den das Projekt KITSO als ortsnahe Schnittstelle bauen kann. In die Konzeption sollen Schulämter und Landkreis-Schulkoordinatoren eng mit einbezogen werden.
Die unterzeichnenden Pilotgemeinden sehen sich als innovative Pioniere im Oberland, die in Zu-kunft eine expansive Organisation anstreben, um entsprechend große Synergien zu schaffen. Hier ist man von vornherein bestrebt eine landkreisüberschreitende regionale Zusammenarbeit zu schaffen, was in dieser Intention bislang auch einmalig in Bayern ist. Das Vorhaben wird des-halb vom Fachvertreter der Regierung von Oberbayern auch sehr begrüßt. Mit dem früheren Geschäftsführer des ZV KD Oberland, Michael Braun, steht den Gemeinden ein Fachmann für interkommunale Aufgaben zur Seite, der langjähriger Erfahrungen in der Einführung neuer Serviceprodukte aufweisen kann.