Folgert man aus den vielen Martinsrieder Wortmeldungen und Anträgen, dann behandelte die jüngste Bürgerversammlung im Planegger Kupferhaus vorwiegend Martinsrieder Themen und Probleme.
Doch zunächst berichtete Bürgermeisterin Annemarie Detsch über ihr erstes Jahr im Amt und legte dabei besonders viel Augenmerk auf die baulichen Vorhaben und Veränderungen in der Gemeinde. Zur Sprache kamen der Marktplatz und die Pläne für den dort leer stehenden Edeka, das Gewerbegebiet Steinkirchen, das für ortsansässige Firmen erweitert werden soll, und die U-Bahn-Verlängerung, für die Planegg als Maßnahmenträger bis 2013 rund zwei Millionen Euro ausgeben will.
Mit Hilfe des Konjunkturpaketes II könnten in naher Zukunft Bahnsteige und Aufzug im S-Bahnhof saniert werden. „Das ist für ein absoluter Grund zur Freude“, unterstrich Detsch. Doch es müsse auch der städtebauliche Ideenwettbewerb für das Gebiet vorm Bahnhof vorwärts kommen.
Derzeit erarbeite die Verwaltung den Auslobungstext für den Wettbewerb. „Wenn Bahnsteig und Unterführung aufgewertet werden, dann kann die Eingangssituation in unserem Ort ein echtes Schmuckstück werden“, sagte sie.
Einen ähnlichen Vorzeigestatus habe auch das zukünftige Planegger Kinder- und Familienhaus. „Das ist ein ganz, ganz wichtiges Projekt für uns, denn dort werden sämtliche Bildungseinrichtungen in der Gemeinde ein wirkliches Zuhause finden.“ Los geht es bereits im Herbst mit der Generalsanierung des bestehenden Kindergartens.
Auch um das Kupferhaus wird sich viel tun. „Das Kupferhaus ist mit seiner Lage das ideale Bindeglied zwischen Planegg und Martinsried“, meinte Detsch. Die Parkgarage und geplanten Sportanlagen wären lang erwartet. „Nur der vielfach gewünschte Kreisel wird nicht kommen“, stellte sie klar. Dagegen spräche der angrenzende Rad- und Fußweg.
Die Martinsrieder nutzten die Bürgerversammlung für viele Fragen. Ein Anwesender wollte den exakten Schlüssel erfahren, den der Martinsrieder Anteil an den Gewerbesteuereinnahmen einnimmt. Interessant für viele Martinsrieder ist die Ganztagesschulsituation in Martinsried. Auch zur Martinsrieder Ortsmitte und einem dazugehörigen endgültigen Bebauungsplan äußerten sich die Bürger.
Der Antrag, jährlich eine Ortsbegehung mit der Bürgermeisterin und interessierten Gemeinderatsmitgliedern und Bürgern in Martinsried zu veranstalten, fand eine breite Mehrheit.
Aus dem Planegger Ortsteil kamen weit weniger Anfragen. Einzig zur Fahrradsituation im Ort und dem mangelhaften Radwegnetz hagelte es Kritik. Ein Bürger dazu: „Radeln in der Bahnhofstraße ist teilweise lebensgefährlich.“