50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des Würmtaltisches verteilen Woche für Woche auf unkomplizierte Weise Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs an bedürftige Würmtaler. Und das bereits seit zwei Jahren. Das Tischlein-deck-dich hilft allen in Not geratenen Familien und Senioren, ist aber genauso für junge, arbeitslose Menschen da, die die Notzeit bis zur nächsten Sozialhilfe oder zur Arbeitsaufnahme überbrücken müssen. Mindestens 30 Leute sammeln sich mittwochs um 13 Uhr am Verteilungsort an der Planegger Waldkirche, bei trockenem Wetter auch mal bis zu 60.
„Am besten kommen bei uns gängige Sachen an, wie Brot, Kohl, Kartoffeln, Paprika, aber auch Kartoffelsalat und fertige Produkte“, so Petra Schaber, Initiatorin des Würmtaltisches. Bedient wird nach einem fairen Nummersystem. Keiner gehe leer aus, meint Schaber. Nun haben die Ehrenamtlichen endlich das lang ersehnte Gartenhäusl zur Verfügung, um Kisten, Marktschirme, Tische und anderes mehr zu verstauen. Lagerraum für Lebensmittel wird dagegen nicht benötigt. „Wir geben alles weiter, was wir am Mittwochmorgen bekommen. Sollten wir Reste haben, holt diese die Starnberger Tafel ab. Diese Zusammenarbeit klappt wunderbar“, berichtet Petra Schaber.
„Wir sind kein Verein, sondern ein Projekt der Evangelischen Diakonie e.V.“, beschreibt sie die Organisationsform der Ehrenamtlichen. Die Diakonie bietet ihnen die rechtliche und versicherungstechnische Absicherung. Die Unterstützung der evangelischen Kirche ist groß, wenn auch dem Aufbau des neuen Gartenhäuschens einige Diskussionen mit dem Bauausschuss der Kirche vorausgingen. „Wir haben uns vertraglich auf eine gemeinsame Nutzung des Häusels geeinigt“, berichtet Schaber weiter. Die ehrenamtlichen Helfer hätten am Anfang lange nach einem geeigneten Platz für ihre Tätigkeit gesucht, bis sie das ideale Terrain an der Waldkirche nutzen konnten. Die Abgeschiedenheit und Ruhe des Geländes schützten die Bedürftigen am besten vor neugierigen Blicken. „Wir versuchen sehr, auf unsere Klientel einzugehen und ihre Anonymität zu wahren. Dafür genießen wir ihr Vertrauen“, sagt Schaber. Wer nicht selbst kommen kann oder möchte, kann sich gepackte Tüten im Rathaus abholen oder bekommt die Lebensmittel durch Pflegedienste ins Haus gebracht.
Auf dieselbe unbürokratische Art, wie die Lebensmittel verteilt werden, sammeln Petra Schaber und ihre Helfer in Supermärkten, Feinkostläden, Bäckereien, Metzgereien im gesamten Würmtal für ihre Tisch-Besucher. „Das Wunderbare ist, dass wir beschenken und gleichzeitig auch beschenkt werden“, schwärmt Schaber. Ständig kämen neue Spender von Lebensmitteln oder Geld hinzu. Damit würden nicht nur die Möglichkeiten größer, auf die Bedürfnisse der Besucher einzugehen. Der Würmtaltisch könne so Kisten, Schirme oder eben jetzt das dringend benötigte Gartenhäuschen anschaffen.