Ende gut – fast alles gut. In der Grundschule an der Werdenfelsstraße ging ein turbulentes Schuljahr zu Ende. „Vieles hatten wir uns anders vorgestellt und gewünscht. Die neuen Herausforderungen haben die Schüler, Eltern und Lehrer viel Kraft gekostet. Sie wurden aber mit gemeinsamen Anstrengungen und flexiblen Lösungen gut bewältigt“, resümierte Schulleiterin Stefanie Stöckle. Zuletzt wurden alle Klassen der Schule in zwei Gruppen aufgeteilt und im tageweisen Wechsel vor Ort unterrichtet: Ein Tag in der Schule, ein Tag lernen zu Hause. „Das hat recht gut geklappt“, fanden die Lehrer. „Die Kinder sind dank der regelmäßigen Unterrichtstage am Ball geblieben und haben bei Schwierigkeiten schnell nachfragen können. Was in der Schule gelernt wurde, konnte am Tag darauf geübt und vertieft werden.“
Den letzten Schultag konnten die 4. Klassen jedoch gemeinsam verbringen. Die Kinder trafen sich am Sportplatz zu einem letzten Erzählkreis. Die Schulleiterin hielt eine kleine Rede an die Kinder: „Was ich euch wünsche ist alles Gute und einen guten Start an eurer neuen Schule, keine Angst, viel Kraft und Energie für die neuen Aufgaben, ihr sollt euer Bestes geben aber auch wissen, dass Noten nicht das Wichtigste sind. So wünsche ich euch viel Mut, etwas Spaß und Lachen und vor allem auch viele Freunde, die euch auf eurem neuen Weg begleiten.“
Dann verteilten fleißige Helfer vom Elternbeirat blaue Luftballons, die die Kinder mit Wunschzetteln für das neue Schuljahr in den Himmel steigen ließen. Eine besondere Premiere war dieses Jahr der Eiswagen im Pausenhof, an dem sich alle Kinder der Schule eine Kugel – die Viertklässler sogar zwei Kugeln – Eis holen durften. Organisert und finanziert worden war diese süße Überraschung vom Förderverein und dem Elternbeirat.
Der Regenbogen war in den letzten Monaten zum Symbol für Zusammenhalt in der Corona-Krise geworden. So bestand das traditionelle Spalier für die Viertklässler heuer aus lauter bunten Regenbögen, die von ihren Partnerkindern gehalten wurden. Auf diesem Weg verließen die Kinder der 4. Klassen die Grundschule Richtung Sommerferien – mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir sind sehr froh, dass wir diesen wichtigen Tag doch noch richtig feiern konnten“, freute sich Rektorin Stefanie Stöckle. „Wir wünschen unseren Großen einen guten Start an ihren neuen Schulen und drücken ihnen die Daumen für ein normales und gutes 5. Schuljahr!“
Einen Tag zuvor war bereits ein ökumenischer Abschiedsgottesdienst gefeiert worden. „Der Wechsel nach vier Jahren in der Grundschule ist ein besonderes Ereignis im Leben eines Schulkinds“, so die Religionslehrerinnen Gabriele Bahner und Daniela Gumina. „Auch die Kirche begleitet diesen wichtigen Übergang Jahr für Jahr mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst zu dem die ganze Klasse eingeladen ist.“ Zusammen mit den Pfarrer Ralf Honig und Pater Devis Don Wadin wurde wegen der Corona-Situation ein Gottesdienst im Freien vorbereitet, der bei schönstem Wetter im Innenhof der St. Hedwig Kirche stattfand.
Nach einem Rückblick der Schüler auf ihre Grundschulzeit und guten Wünschen ihrer Lehrerinnen für den neuen Lebensabschnitt, zündete jedes Kind mit einem eigenen Wunsch eine Kerze an. Zuletzt traten die Klassen gemeinsam nach vorne und erhielten einen Segen und einen kleinen Glücksbringer für ihren weiteren Lebensweg. „Es war ein sehr schöner und besinnlicher Abschied von unseren Großen. So könnten wir es auch ohne Corona gerne wieder machen!“, fanden die Viertklasslehrerinnen, die, wie Pater Devis Don Wadin zur Freude der Schüler erklärte, mal wieder in der Grundschule sitzen bleiben müssen.