Unterrichtsausflüge sind derzeit kaum möglich. Viele Angebote wurden coronabedingt aus dem Programm genommen. Auch eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln will genau überlegt sein. Inzwischen stellen jedoch erste Anbieter auf mobile Angebote um und kommen in die Schulen, darunter auch die Stadtwerke München (SWM).
So bekamen die 3. Klassen der Grundschule an der Werdenfelsstraße Besuch von Angelika Magerl. Mit zwei großen Rollkoffern und vielen spannenden Experimenten zum Thema Strom war die Umweltpädagogin der SWM angereist. „Wie macht man denn Strom?”, war gleich die erste Frage der Schüler. „Ganz einfach”, erklärte Angelika Magerl und zeigte, wie sich eine Kompassnadel mit einem Magneten im Kreis bewegen lässt. „Wie bei der Kompassnadel, kann ein Magnet auch die kleinen Elektronen in einer Stromleitung oder in einer Kupferspule bewegen. Genau das passiert im Generator eines Kraftwerks. Ein Magnet wird richtig schnell um eine Kupferspule gedreht. Dabei entsteht viel Strom.” Und schon durften die Kinder nach vorne kommen und sich den ersten Modellversuch ansehen. In einem kleinen Kohlekraftwerk wurden drei Grillanzünder abgebrannt, um Wasser zu verdampfen. Der heiße Dampf treibt die Turbine an, die sich nun rasend schnell dreht und ein Lämpchen hell aufleuchten lässt. Die Kinder waren schwer beeindruckt und stellten noch fest: „Bäh, das stinkt!”
Also wurde – wieder einmal – gelüftet und zum nächsten Thema übergeleitet. „Genau, auch die Kohlekraftwerke stinken und verschmutzen die Luft. Darum haben sich die Leute etwas Neues ausgedacht”, erklärte Angelika Magerl und zeigte mit drei weiteren Modellversuchen, wie grüner Strom aus Windkraft, Wasserkraft und Sonnenenergie gewonnen werden kann. Welches Kraftwerk man als Bürgermeister nun bauen lassen würde, wurde unter den Schülern heiß diskutiert. Das Kohlekraftwerk hatte jedenfalls schlechte Karten.
„Normalerweise können die Kinder bei uns in der Emmy-Noether-Straße diese Versuche sogar selbst durchführen”, berichtete die Umweltpädagogin noch. „Das wäre dann die Note Eins Plus für den Workshop gewesen“, meinten die Lehrerinnen der dritten Klassen. „Auch in dieser Form war das kostenlose Angebot eine große Bereicherung. Wie Strom erzeugt wird, lernt man nicht so einfach aus einem Buch. Manche Dinge muss man selbst gesehen haben”, waren sie sich einig.