Ein intergalaktisches Aufräumteam der Pädagogischen Aktion (PA)/SPIELkultur e.V. traf kurz vor den Ferien in der Grundschule an der Werdenfelsstraße ein, um ein Klassenzimmer zum Raumschiff „Ramadama” umzufunktionieren. Der geplante Unterrichtsgang zum „Trash Planet”-Workshop konnte wegen des Ansteckungsrisikos bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht in den Räumen des Vereins in der Leopoldstraße 61 stattfinden. So hatte das Team kurzerhand auf Hausbesuche umgestellt.
Die Kinder warteten schon gespannt vor dem Klassenzimmer, bis sie schließlich an Bord des Raumschiffs gehen durften. Mitten durch gefährliche Meteoritenschwärme ging es zum Zielplanten Erde, der wegen seines großen Müllproblems dringend Hilfe brauchte. Nun bekamen je zwei Schüler ein Tablet als Bordcomputer, um sich einen ersten Überblick über den Ernst der Lage zu verschaffen. Ein Müllquiz brachte das Problem schnell auf den Punkt: Während ein Laubblatt schon nach etwa fünf Wochen zerfällt, braucht eine Plastikflasche etwa 450 Jahre. Selbst ein Pappbecher braucht 50 Jahre, denn auch dieser ist dünn mit Plastik beschichtet. Teil zwei des Problems: Jeder Mensch produziert rund 500 Kilogramm Müll pro Jahr. „Aber die gute Nachricht ist”, so Kati Landsiedel von der PA/SPIELkultur, „Ihr seid die Zukunft der Erde!”. So wurden zunächst Roboter zur Erde geschickt, die kurz darauf mit verschiedenen Müllproben zurückkehrten. Diese wurden sogleich mit Hilfe der Bordcomputer analysiert und bestimmt. Das war zum Teil gar nicht so einfach, denn ein Tetrapack besteht beispielsweise aus Pappe, Aluminium und Plastik. Dann wurde der Müll mit Hilfe von Müllmonstern aus dem Weltraum sortiert. Manches davon lässt sich gut recyclen, vieles jedoch leider nicht. Hier muss Müll – so gut es eben geht – vermieden werden. Die Kinder vorfolgten zuletzt als „Mülldetektive” einen kurzen Film und erkannten viele Situationen, in welchen unnötiger Müll entsteht.
Wo Recycling nicht möglich ist, versuchten es die Kinder mit Upcycling, wurden kreativ und stellten aus ihrem mitgebrachten Müll Neues her. „Wir sind wirklich froh und dankbar, dass sich so viele Münchner Institutionen auf die Pandemielage einstellen und Projekte wie dieses nun auch vor Ort anbieten”, lobt Schulleiterin Stefanie Stöckle. „Gerade dieses Projekt wurde mit einem hohen Zeit- und Materialaufwand und nicht zuletzt mit sehr viel Liebe zum Detail realisiert. Das bleibt den Kindern auf jeden Fall im Gedächtnis!”